Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt die staatlichen Hochschulen in Sachsen mit zusätzlich 750.000 Euro pro Jahr, um die digitale Hochschulbildung zu stärken. Mit den Mitteln werden drei neue Programme umgesetzt.
Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Digitale Medien in unseren Hochschulen sind kein Selbstzweck, sie sollen da sinnvoll eingesetzt werden, wo sie Lehren und Lernen verbessern helfen. Damit können die Hochschulen auch offener werden – für Menschen mit Beeinträchtigungen genauso wie für jene, die sich um Familie kümmern oder jobben müssen und beispielsweise nur halbtags studieren können.“
Wie die Ministerin betonte, stehen Sachsens Hochschulen hier nicht am Anfang, sondern sind seit mehr als 15 Jahren beim Einsatz digitaler Medien in der Lehre aktiv. Die Digitalisierung ist – mit Potential nach oben – in der Lehre angekommen, wie die Ergebnisse der dritten Sächsischen Studierendenbefragung (2018) zeigen.
Am häufigsten werden digitale Lehr- und Lernmaterialien sowie Lernmanagementsysteme in der Lehre eingesetzt. Aufholen könnten die Video-Plattformen – dazu wird der Videocampus Sachsen aufgebaut – E-Assessments oder Cloud-Dienste. Nach Einschätzung der Studierenden werden die Lernmanagementsysteme für die Einschreibung, Datenablage und Mailing genutzt. Potential wird noch bei elektronischen Tests und Übungen oder beim flipped classroom – also bei den digitalen Werkzeugen gesehen.
Gemeinsam mit den Hochschulleitungen hat das SMWK eine „Strategie zur Digitalisierung in der Hochschulbildung“ erarbeitet. Es geht darum, die Lehrenden und auch die Studierenden zu befähigen, die neuen Medien in der Lehre einzusetzen und nutzbar zu machen – dort wo es passt.
Um dies zu befördern, wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz und dem Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen geschlossen, damit beide Einrichtungen noch enger miteinander zusammen arbeiten, die Lehre bei der Digitalisierung weiter voranbringen können und um die vorhandenen Hemmschwellen vor allen bei den Lehrenden abzubauen. Das bisher Erreichte soll dabei zunächst in die Breite gebracht werden.
Dazu wurden gestern bei einer Kick-off Veranstaltung zur „Digitalisierung der Hochschullehre in Sachsen“, das „Fellowship-Programm Digitale Hochschullehre“, die „Digitalisierungswerkstätten an sächsischen Hochschulen“ und das „Multiplikator/-innen-Programm „Digitale Change Agents“ vorgestellt.
Beim Fellowship-Programm werden Hochschullehrende finanziell bei der Umsetzung neuer Entwicklungen in der digitalen Hochschulbildung unterstützt. Es ist für alle Lehrenden der staatlichen Hochschulen offen.
Um eine Digitalisierung der Lehre an allen sächsischen Hochschulen zu etablieren, eignen sich vor allem Werkstattformate. Hier sollen Lehrende an der Um-/Erstellung von Lehrveranstaltungskonzepten arbeiten. Sie erweitern in Werkstätten nicht nur ihre individuellen Kompetenzen, sondern setzen ein konkret geplantes Projekt zur Digitalisierung der Hochschullehre direkt um. Geplant sind in den Werkstätten jährlich bis zu 300 Digitalisierungsprojekte.
Um eine nachhaltige Digitalisierung der Hochschullehre in Sachsen zu entwickeln, wird ein Multiplikator/-innen-Programm etabliert. Lehrende, die an Schnittstellen der Lehrorganisation (z. B. Studiengangs- und Modulverantwortliche) arbeiten, sollen ihre Kompetenzen mit Blick auf die Digitalisierung der Hochschullehre erweitern.
Strategie zur Digitalisierung in der Hochschulbildung
http://www.studieren.sachsen.de/download/DigitaleHochschulbildunginSachsen.pdf
Broschüre „Digitale Hochschulbildung in Sachsen“
http://www.studieren.sachsen.de/download/DigitaleHochschulbildunginSachsen.pdf
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