Mit einer Forderung von 2 Cent pro Minute geht ver.di in die Tarifverhandlungen für die 256.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. „Jede Minute ist kostbar und muss bezahlt werden“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
Die Ausbildungsvergütungen sollen je Ausbildungsjahr um 100 EUR steigen. Der Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 10 Monaten abgeschlossen werden. „Mit einer Laufzeit von nur 10 Monaten wollen wir die Laufzeiten den anderen Bundesländern angleichen, jedes Jahr die Erhöhung 2 Monate später, wollen wir nicht mehr hinnehmen“, so Lauenroth-Mago. „Darüber hinaus sollen für ver.di Mitglieder drei freie bezahlte Gesundheitstage vereinbart werden. Auf diese zusätzlichen freien Tage sollen nur Gewerkschaftsmitglieder Anspruch haben.“
Damit der Tarifvertrag auch allen Beschäftigten zu Gute kommt, sollen die Arbeitgeber aufgefordert werden, gemeinsam mit ver.di die Allgemeinverbindlichkeit für die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels zu beantragen.
„Die Beschäftigten brauchen eine deutliche Erhöhung ihrer Einkommen. In einer aktuellen Tarifbefragung klagen 89 % über eine deutliche Erhöhung der Arbeitsbelastung. 90 % befürchten nicht gesund ihre Arbeit bis zur Rente ausführen zu können. Für 50 % der Befragten reicht das Arbeitseinkommen nicht. 96 % glauben nicht, dass die Rente für ein erfülltes Leben ausreicht. „Das sind dramatische Zahlen“, so ver.di-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. „Die Gewinne sind in den letzten Jahren deutlich stärker angestiegen als die Einkommen. Im Einzel- und Versandhandel besteht ein erheblicher Nachholbedarf.“
Die Entgelttarifverträge für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind zum 31. Mai 2019 gekündigt. Die Tarifverhandlungen für 256.000 Beschäftigten werden am 22. Mai 2019 in Weimar beginnen.
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