Das Förderprogramm der Europäischen Union „Kreatives Europa“ hat gute Chancen auf eine finanzielle Aufstockung. Auf Einladung von Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat die Referatsleiterin des Programms in der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission, Barbara Gessler, gestern im Kunstministerium Vertreterinnen und Vertreter sächsischer Institutionen, Verbände und Vereine aus Kunst und Kultur über die Fördermöglichkeiten informiert.
„Bereits in der laufenden Förderperiode haben von 2014 bis 2018 im Bereich Medien sächsische Kinos, Filmfestivals und Filmproduktionen von Fördermitteln aus dem Programm „Kreatives Europa“ in Höhe von rund 4,183 Millionen Euro profitiert. Im Bereich Kultur gingen mehr als 4,4 Millionen Euro an Kooperationsprojekte, an denen sächsische Theater, Orchester und andere Kulturschaffende beteiligt waren. Das ist eine großartige Bilanz, die auch Ausdruck der hohen Qualität sächsischer Kulturprojekte ist.“, so Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange:
Insgesamt stehen in der aktuellen Förderperiode von 2014 bis 2020 1,46 Mrd. Euro für Maßnahmen der Kultur- und Kunstförderung auf europäischer Ebene zur Verfügung. In der nächsten Förderperiode von 2021 bis 2027 darf auf zusätzliches Geld für das Programm „Kreatives Europa“ gehofft werden.
Vorschläge liegen bereits auf dem Tisch: Die europäische Kommission hat einen Budgetaufwuchs auf 1,85 Mrd Euro angeregt und das Europäische Parlament hat vor einigen Tagen gar für eine Verdopplung der bisherigen Programmausstattung votiert (davon mindestens 58 Prozent für den Bereich Medien, mindestens 33 Prozent für den Bereich Kultur und maximal neun Prozent für übergreifende Maßnahmen). Die entscheidenden Verhandlungen zwischen den europäischen Mitgliedstaaten, dem Europäischen Parlament und der Kommission werden ab Herbst dieses Jahres stattfinden.
Herzstück von „Kreatives Europa“, das mit seiner Förderung sowohl auf gemeinnützige als auch auf gewinnorientiert arbeitende kulturelle Akteure zielt, sollen länderübergreifende Kooperationsprojekte bleiben. Die Mobilität von Künstlern sowie Fachleuten aus dem Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft soll weiter zunehmen. Damit nicht nur große Kultureinrichtungen echte Förderchancen haben, soll es nach den Vorstellungen des Europäischen Parlaments künftig eine neue Förderkategorie „Kleinstprojekte“ geben.
Zu den Bewertungskriterien für die Projektauswahl sollen ein europäischer Mehrwert, ein hohes kulturelles Niveau sowie die Wirkung, die Qualität und die Effizienz der Durchführung zählen. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass das Programm den Aspekten Inklusion und Nachhaltigkeit Rechnung tragen und Beiträge zum Schließen des „gender pay gap“ im Kunst- und Kulturbereich leisten soll.
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