Einer der peinlichsten Vorgänge der Leipziger Immobilienwirtschaft in städtischer Hand findet vielleicht ein gutes Ende. Denn es ist der Linken Leipzigs zu danken, dass heute auf dem Areal Thomas-Müntzer-Siedlung (neu) weiter gebaut werden kann.
Zum Vorgang:
Die kommunale Gesellschaft LESG bekam in den 90-er Jahren die Entwicklung des benannten Areals in die Hand. Leider gelang den Verantwortlichen dort keine geordnete Entwicklung. Man sieht dies noch heute auf dem schon bebauten Gebiet. Im Nachhinein mussten die Wege- und Platzbeziehungen neu gestaltet werden.
Letztlich sah sich die LESG nicht in der Lage, die Erweiterungsbauten voranzubringen und übergab das Areal der Stadt Leipzig mit riesigen Verlusten zurück.
Die LESG und die Stadt versäumten es auch, den Bau eines Kindergartens auf dem neuen Gebiet voranzubringen. Ganz im Gegenteil, die Verwaltung meinte 2013, der Bau einer Kita behindere die Vermarktung der Grundstücke. Sie nahmen dann Gebiete in der Thomas-Müntzer-Siedlung (alt) und bauten einen Kindergarten, bei dem die Kinder nur unter höchster Gefahr das Gelände verlassen können.
Auf den unbebauten Arealen haben die Stadt als auch die LESG einen Wald entstehen lassen. Hinzu kamen die Aufschüttungen und Verwerfungen, deren Ursache Stadtrat Engelmann aufklärte. Über die völlig vergessenen archäologischen Untersuchungen gab es keinerlei Dokumentation.
Der Linken wurde das ganze Treiben zu bunt. Sie verlangte die Herstellung von Ordnung und sauberem Baurecht sowie die Zuständigen zur Verantwortung zu ziehen.
Den Waldzustand konnte man erst heilen, indem man im gegenseitigen Einvernehmen die Anordnung der Bebauung änderte und Pflanzungen außerhalb des Gebietes anordnete.
Schließlich übergab die Stadt das Areal erneut der LESG – wiederum entschuldet. Diesmal hat die Linke darauf geachtet, dass die Vorhaben
• einer besseren Kontrolle unterliegen und
• die soziale Komponente erhalten, die das viele „verbrannte“ Geld rechtfertigen.
Wir hoffen, dass wir bald die neuen Bewohner herzlich willkommen heißen können und dass die LESG diesmal durchhält und ihrer Verantwortung gerecht wird.
Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür
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