Die Vorlesungsreihe Studium universale der Universität Leipzig widmet sich im Sommersemester den verschiedenen Facetten der menschlichen Gesundheit. Zum Auftakt des Zyklus, der mit „Forschen. Lehren. Heilen“ überschrieben ist, steht am 10. April ein Vortrag zum Thema globale Ernährung und planetare Gesundheit.
In den folgenden Wochen geht es immer mittwochs unter anderem um die Wirkung von „Zauberpilzen“ in der modernen Welt, die Anforderungen an die Universitätsmedizin im 21. Jahrhundert, die therapeutische Dimension des Glaubens und das derzeit hochaktuelle Thema Masern. In den Vorlesungen sprechen Experten unter anderem über die neuesten Errungenschaften des medizinischen Fortschrittes, etwa am Beispiel der Krebstherapie, sowie die Grenzen des medizinisch-ethisch und -technisch Möglichen. Kritisch diskutiert wird das profitable Geschäft um Gesundheit und unhaltbare Heilsversprechen sowie ökonomischen Schranken, die oftmals den medizinischen Fortschritt behindern.
Prof. Dr. Dr. Sabine Gabrysch von der Universität Heidelberg betrachtet in der ersten Vorlesung des Zyklus die Zusammenhänge zwischen der menschlichen Gesundheit und den natürlichen Systemen unseres Planeten, von denen unsere Existenz letztendlich abhängt. „Das Thema planetare Gesundheit wurde von Medizin-Studierenden vorgeschlagen. Sie haben es geschafft, Global Health als Wahlfach in ihrer Ausbildung zu etablieren“, sagt der Leiter des Arbeitskreises Studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz.
Am 17. April steht ein „Eventvortrag“ auf dem Programm: Im Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli berichtet Phoniater Prof. Dr. Michael Fuchs von der Leipziger Universitätsmedizin vom Singen mit Kindern und seinen positiven Nebenwirkungen. Der Stimmforscher bindet eigene Forschungsergebnisse zur menschlichen Stimme ein und lässt das Publikum durch singende Kinder der Grundschule forum thomanum und durch das eigene Mitsingen die positiven Effekte des Singens erleben.
In den folgenden Wochen beleuchtet das Studium universale mit vielen Leipziger Experten weitere Aspekte des Themas Heilung. Dabei geht es unter anderem um das enorme Potenzial humangenetischer Diagnostik, die Diskussion um die Freigabe sogenannter psychoaktiver Substanzen für medizinische Zwecke, die Rolle des Glaubens im Heilungsprozess, das derzeit kontrovers diskutierte Thema Masern und die damit zusammenhängenden Impfempfehlungen, die Telemedizin sowie die Folgen der digitalen Medizinwelt, die heilende Wirkung des Lesens sowie die Homöopathie zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Die 14. und letzte Veranstaltung des Zyklus befasst sich am 13. Juli mit Wildkräutern und Heilpflanzen. Expertin Silvia Tuch lädt Interessierte zu einem Wildkräuter-Spaziergang durch den Wildpark ein (mit Anmeldung unter studiumuniversale@uni-leipzig.de).
„Heilung besitzt so viele Facetten, wie es Ungleichgewichte und Störungen gibt, in die ein lebendiges Wesen geraten kann. Mit diesem gewohnt weiten und die Disziplinen verbindenden Begriff, möchte das Studium universale der Universität Leipzig sich im Sommersemester 2019 einem Schwerpunkt der eigenen Forschung widmen, der Medizin und damit dem Streben nach dem Erhalt menschlichen Lebens“, sagt Gaunitz. „Heilung ist, besonders in der heutigen Zeit, eine gesamtgesellschaftliche, globale Aufgabe. Die Besucher des Studiums universale sind eingeladen, daran teilzuhaben“, ergänzt Dr. Dominik Becher, der Koordinator der Vorlesungsreihe.
Im Wintersemester möchte das Studium universale die Forschungs-Leuchttürme der Universität Leipzig aufgreifen und diese mit historischen Aspekten verbinden. Dabei wird es mit Blick auf den 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution unter anderem auch um die Rolle der Universität in der Wende-Zeit gehen.
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