Der entschiedene Einstieg von Demeter in den Lebensmittelhandel ist gleichzeitig ein entschiedener Ausstieg aus der Plastik-Ära. Zunächst werden frisches Demeter-Obst und -Gemüse von Plastik befreit – dazu verpflichtet die neue Demeter-Richtlinie Erzeuger und Händler mit einer zweijährigen Übergangsfrist.
Auf der Delegiertenversammlung am 16. und 17. April 2019 in Oberursel hat Demeter als erster deutscher Bioverband mit großer Mehrheit den Abschied von Plastikverpackungen bei frischem Obst und Gemüse beschlossen. Der Beschluss wird Teil der Richtlinien für die Demeter-Zertifizierung – und damit für den Handel verbindlich. Er muss spätestens bis zum 1. Januar 2022 vollständig umgesetzt sein. Demeter versteht die klare Absage an Verpackungen aus Kunststoff als einen Beitrag zu einer gesellschaftsweiten Verhaltens-Änderung und einen wertvollen Impuls für den Handel.
Demeter-Brokkoli oder -Gurken in Plastikhülle haben viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf den Plan gerufen, die sich über die Plastikverpackungsflut sorgten. „Zurecht“, findet Demeter-Vorstand Alexander Gerber, „denn sie fühlen sich Demeter verbunden und schätzen die Lebensmittel und die Art und Weise, wie sie produziert werden. Dazu passt die Plastikverpackung von Obst und Gemüse nicht.“ Mehr Demeter für mehr Menschen, aber mit weniger Plastikverpackungsüberfluss ist das Ziel der neuen Richtlinie, die auch dem Handel Impuls sein wird. „Wir begreifen es als Chance, zu einem Kulturwandel für Bio beizutragen, der überfällig ist“, erklärt Gerber.
Die klare Absage an Plastikverpackungen bei frischem Obst und Gemüse ist konsequent, denn seit einem Jahr gibt es Demeter-Obst und Gemüse vermehrt auch im Lebensmitteleinzelhandel. Durch die Handelsmärkte erreichen mehr Demeter-Lebensmittel mehr Menschen, doch dort werden Obst und Gemüse oft in Plastik verpackt angeboten, um es von konventionellen Produkten unterscheidbar zu machen.
Demeter-Obst und -Gemüse in Plastik – das passt auch für den Verbandsvorstand nicht zusammen: „Demeter steht für eine ganzheitliche Wirtschaftsweise. Wir haben als ältester Bioverband die gesamte Wertschöpfungskette im Blick – vom Acker bis auf den Teller. Die Widersprüchlichkeit von überflüssigen Plastikverpackungen ist nicht mehr zumutbar. Damit ist ein Ausstieg aus der Plastikflut nur konsequent. Plastik ist nicht unersetzlich, sondern in erster Linie unzersetzlich. Es macht überall auf der Welt deutlich sichtbar, was wir aus unserem Planeten machen: eine Mülldeponie!“ so Alexander Gerber.
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