Seit fünf Wochen dreht sich im Elefantentempel Ganesha Mandir alles um den kleinen Elefantenbullen, der am 25. Januar geboren wurde. Da sich Mutter Hoa nicht um den Nachwuchs kümmert, übernehmen die Tierpfleger und schrittweise die Tanten Rani und Don Chung die Versorgung und Betreuung des Jungtieres. Neben der natürlichen Muttermilch wird das Kalb regelmäßig mit zusätzlicher Ersatzmilch versorgt, so dass das Gewicht des Kalbs von zwischenzeitlich 84 kg auf aktuell 97 kg gestiegen ist.
„Die Kehrtwende war lebensnotwendig. Gegenwärtig sind wir mit der Gewichtsentwicklung zufrieden. Diese muss behutsam erfolgen und das Gewicht kontinuierlich steigen. Das Jungtier verträgt die Ersatzmilch bislang gut und trinkt noch bei der Mutter“, sagt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard. Die weitere kontinuierliche Steigerung des Gewichts und damit eine Stabilisierung des Allgemeinzustandes und die Kräftigung des Jungtieres sind maßgebliche Ziele im Elefantentempel.
Der zweite Fokus liegt weiterhin auf der Zusammengewöhnung des Nachwuchses mit den potentiellen Tanten Rani und Don Chung. Nachdem die beiden im Beisein der Pfleger die ersten direkten Kontakte mit dem Jungtier absolviert haben, geht es nun darum, dass Nähe ohne Pflegerkontakt aufgebaut wird. Zu diesem Zweck wurde ein Netz gespannt, das es dem Jungbullen und seinen Tanten ermöglicht ohne den Einfluss der Pfleger direkten Kontakt aufzunehmen, ohne dass das Jungtier durch ungestümes Verhalten in Gefahr gerät.
„Die Geduld zeigt, dass sich die Elefanten die Zeit nehmen, die sie benötigen. Nach einer Weile des Beobachtens aus sicherer Entfernung gibt es zunehmend mehr direkte Nähe am Netz. Die adulten Elefanten beginnen am und mit dem Jungtier Körperkontakt aufzunehmen, mal behutsam, mal ruppiger“, schätzt Seniorkurator Gerd Nötzold die aktuelle Situation im Elefantenhaus, das weiterhin geschlossen ist, ein.
Entdeckertage Artenschutz am Wochenende
Anlässlich des Welt-Artenschutz-Tages veranstaltet der Zoo Leipzig am 2. und 3. März die Entdeckertage Artenschutz. 90-minütige Artenschutz-Safaris geben einen Überblick über die Artenschutzarbeit des Zoos und stellen bedrohte Tierarten vor. Bei Tierpflegergesprächen zu den bedrohten asiatischen Tierarten wie Anoas, Pustelschweinen und Wildpferden sowie den Menschen in Pongoland stehen Fakten rund um Lebensweisen und den Bedrohungsstatus im Fokus.
Das Hauptzollamt Dresden gibt mit Blick auf die Thematik Tierschmuggel in Gondwanaland Einblick in seine Arbeit und der Zoo präsentiert Einblicke in seine internationale Artenschutzarbeit. So hat der Zoo Leipzig zu Beginn des Jahres die Verantwortung für den Schutz der stark vom Aussterben bedrohten Goldkopflanguren auf der Insel Cat Ba in der Halong Bucht, einem Welt-Naturerbe, übernommen und damit Vietnam zu einem Schwerpunkt seiner Artenschutzarbeit gemacht.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“
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