Das Leben im Elefantentempel Ganesha Mandir im Zoo Leipzig gleicht seit sechs Wochen einer turbulenten Achterfahrt mit Höhen und Tiefen, bei der jedoch stets Ruhe bewahrt werden muss: Aktuell ist das am 25. Januar geborene Elefantenkalb stabil und wiegt Dank Muttermilch und Ersatzmilch, die zusätzlich gereicht wird, aktuell 99,8 kg. Da sich Mutter Hoa weiterhin nicht um ihren Nachwuchs kümmert, wird außerhalb der Säugezeiten behutsam die Vergesellschaftung mit den potentiellen Tanten Don Chung und Rani forciert.
Auf dem Weg über viele Etappen hinweg läuft gegenwärtig die Gewöhnung mit direktem Kontakt ohne eine Netzabsperrung, die noch in der Vorwoche das Bild prägte. Mehrere Stunden am Tag ist das Jungtier unter Aufsicht der Tierpfleger mit den beiden Elefantenkühen zusammen. „Das Interesse aneinander ist bei allen gegeben. Sie nehmen Kontakt auf und tasten sich im wahrsten Sinne des Wortes ab“, sagt Seniorkurator Gerd Nötzold.
Allerdings gibt es immer wieder heikle Situationen, in denen das Jungtier ruppig gegriffen wird oder die beiden Elefanten ihm deutlich zu verstehen geben, dass sie nicht als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. „Die Gruppe muss sich in dieser neuen Konstellation erst finden und die eigenen Regeln definieren. Das gegenwärtige Geschehen bildet normale Lernprozesse ab und zeigt uns, dass wir Geduld bewahren müssen“, schätzt Gerd Nötzold ein.
Bei der Gewöhnung selbst versuchen sich die Pfleger zunehmend im Hintergrund zu halten, um den Elefanten den nötigen Raum zu geben, können sich aber zum Schutz des Nachwuchses aufgrund der kritischen Momente noch nicht vollständig zurückziehen. Sie treiben den Gewöhnungsprozess weiter behutsam schrittweise voran und sind beim Tränken und der Hautpflege des Jungtieres intensiv gefordert. Der Elefantentempel bleibt wegen der Vergesellschaftung weiter geschlossen.
Planungshilfe für Bücherwürmer
Unterdessen laufen nicht nur in Leipzig, sondern auch direkt im Zoo die Vorbereitungen auf die Buchmesse: Am Freitag, 22. März, liest Christian Steyer in Gondwanaland aus Das musikalische Nashorn und andere Tiergeschichten von Peter Hacks. Am Samstag, 23. März, liest Meike Winnemuth in der Kiwara-Lodge aus ihrem Buch Bin im Garten. Ein Jahr wachsen und wachsen lassen. Tickets gibt es jeweils an der Abendkasse.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“
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