Heute ist Girls‘ Day! An diesem Tag können Schülerinnen in Berufe hineinschnuppern, die sonst eher von Männern gewählt werden. Doch nicht nur Kfz-Werkstätten oder die Feuerwehr gehören dazu. Auch der Politikbetrieb ist und bleibt seit jeher ein Männerclub.
Der Anteil von Frauen im sächsischen Parlament etwa beträgt gerade mal 33,3 Prozent. Ohne die Selbstverpflichtung zur Quote bei der Linken, den Grünen und der SPD käme aber nicht einmal diese Zahl zustande. Junge Mädchen ergreifen immer noch lieber soziale oder Gesundheitsberufe anstatt auf ein Podium zu steigen. Damit sich das ändert, ist der Girls‘ Day eine gute Gelegenheit.
Auch die sächsische Linksfraktion nimmt an diesem Tag seit Jahren teil. Wir öffnen dabei unsere Türen und zeigen Mädchen und jungen Frauen, wie spannend der Beruf als Politikerin ist – und dass auch sie das Zeug haben, diesen zu ergreifen. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass Frauenberufe insgesamt aufgewertet werden. Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern und Pflegerinnen – sie alle verdienen mehr. Mehr Lohn und mehr Anerkennung!
Dazu erklärt Sarah Buddeberg, gleichstellungspolitische Sprecherin und Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag:
Der Blick von Mädchen und jungen Frauen ist viel zu oft geprägt von überholten Geschlechterbildern. Frauen sind demnach die Kümmerinnen, Männer die Macher. Wir fordern stattdessen eine Gesellschaft, in der eine freie Entwicklung, Entfaltung und Entscheidung möglich ist, was die Berufswahl angeht. Deshalb freue ich mich, dass unsere Fraktion heute wieder einmal den Girls‘ Day begeht, damit Schülerinnen hautnah den Berufsalltag von Politikerinnen erleben können. Wir wollen, dass die Mädchen den Landtag mit dem Gefühl verlassen „Was die kann, kann ich auch!“ Dafür braucht es aber auch eine paritätische Regelung, damit motivierte und engagierte Frauen auch wirklich auf die Listen der Parteien kommen.
Die Sprecherin für Gleichstellung und feministische Politik der Linken in Sachsen, Anja Eichhorn, ergänzt:
„Damit sich wirklich etwas ändert, müssen wir mehr in geschlechtersensible Bildungsarbeit investieren. Die Zementierung von tradierten Rollenbildern und Klischees beginnt oftmals schon im Kindergarten und zieht sich bedauerlicherweise durch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Solange es dazu keine progressiven und vielfältigen Gegenentwürfe gibt, die Kinder und Jugendliche nicht schon von Beginn an in stereotype Schubladen stecken, wird sich wenig verändern. Deswegen ist es gut, Mädchen zu unterstützen, ihre individuellen Ziele zu verwirklichen, selbstbestimmt aufzuwachsen, und sie darin zu bestärken, politisch aktiv zu werden.“
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