„Die Anzahl der Männer in sächsischen Kindertageseinrichtungen steigt weiter an. Derzeit arbeiten 2.752 Erzieher in unseren Einrichtungen, damit ist der Anteil von 1,5 auf 7,9 Prozent gewachsen“, freute sich Kultusminister Christian Piwarz, der auf die steigenden Zahlen seit 2006 hinwies. Sachsen liegt damit über den Bundesdurchschnitt, der bei 6 Prozent liegt.
„Auch die Zahl der männlichen Kita-Leiter ist gewachsen“, ergänzte Piwarz. 194 Kitas werden von einem Mann geleitet (6,9 Prozent in 2018). 2008 waren lediglich 28 Männer in einer Kita-Führung tätig (2,4 Prozent). Die Männer holen auch bei den Fachkräften mit Hochschulabschluss im Bereich der Kindertageseinrichtungen weiter auf. Jede 10. Fachkraft mit Hochschulabschluss ist ein Mann. „Wir sind auf einem guten Weg hin zu gemischten Erzieherteams. Das ist gut so, denn Kinder brauchen Frauen und Männer als Bezugspersonen“, machte der Minister deutlich.
Gestiegen ist zudem die Zahl der Tagesväter, die Kinder im Alter bis zu drei Jahren betreuen. Waren es 2006 überschaubare 14, ging die Anzahl 2018 auf 118 Tagesväter hoch (gesamt 2006: 777 und 2018: 1.716). „Die ersten Tagesväter hatten mit Vorbehalten zu kämpfen, umso mehr freut es mich, dass die anfänglichen Bedenken langsam einer Akzeptanz weichen. Ich bin mir sicher, in Zukunft werden die Angebote von Tagesvätern weiter wachsen“, so der Minister.
Auch die Zahl der Männer, die sich für den Erzieher-Beruf interessieren, ist gewachsen. Während sich im Schuljahr 2006/2007 nur 157 junge Männer (von insgesamt 1.467 Fachschülern) in der Ausbildung (Vollzeitform) befanden, sind es im Schuljahr 2018/19 1.068 Männer (gesamt 5.880). Hinzu kommen die Fachschüler, die die Ausbildung in Teilzeitform, d. h. berufsbegleitend absolvieren (gesamt 1.223, davon 339 Männer).
Darüber hinaus unterstützt der Freistaat auch für Männer den Quereinstieg in den Erzieherberuf. 2018 haben insgesamt 205 Teilnehmer mit der Erzieherumschulung begonnen, davon 35 Männer. Gefördert wird diese Maßnahme für Arbeitslose durch die Bundesagentur für Arbeit, den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Freistaat Sachsen.
Auch das geplante Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive“ bietet Einrichtungsträgern die Möglichkeit, zusätzlich, z. B. geeignete Quereinsteiger (Männer und Frauen) zu gewinnen. Vom BMFSFJ werden auf Antrag Kitas finanziell unterstützt, die angehende Fachkräfte zusätzlich zum Personalschlüssel einsetzen wollen und diese während der berufsbegleitenden Weiterbildung zum/r staatlich anerkannten Erzieher/in praxisseitig unterstützen.
Der Einsatz in einem Teilzeitarbeitsverhältnis ist dann ab Beginn der berufsbegleitenden Ausbildung erstmals ab Schuljahr 2019/2020 möglich. Das Interessenbekundungsverfahren für die Kita-Träger soll noch im Februar gestartet werden. Informationen sind über das Info-Portal des BMFSFJ „www.fruehe-chancen.de“ zu finden. Über das Programm können in Sachsen insgesamt 122 angehende Erzieher und auch Praxisanleitung gefördert werden.
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