Die Stadt Leipzig beteiligt sich an dem vom Freistaat Sachsen für das Jahr 2020 ausgerufenen Themenjahr „Industriekultur“. Dafür will sie maximal 350.000 Euro zur Verfügung stellen. Diesen Vorschlag von Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke hat Oberbürgermeister Burkhard Jung heute in seiner Dienstberatung auf den Weg gebracht. Endgültig entscheidet darüber der Stadtrat in seiner Mai-Sitzung.
Dr. Skadi Jennicke: „Industriekultur ist auch in Leipzig etwas Besonderes, steht hier doch die Verbindung von Wirtschaft und Produktion mit Handel und Kultur in einem außergewöhnlichen Kontext. Architektur, Stifter- und Mäzenatentum der Unternehmer, die Arbeit und die Arbeitenden im Spiegel der Kunst, Sozialgeschichte, Emanzipation der Frauen und vieles mehr ermöglichen spannende Einblicke, die viele Menschen in unserer Stadt mit persönlichen Geschichten zu ihrer Erwerbsbiografie verbinden. Industriekultur ist nicht das Schöngeistige, sondern stand und steht im unmittelbaren Alltag der Menschen“.
Das Jahr der Industriekultur in Leipzig soll keine einseitige Rückschau auf die prosperierende Stadt des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts sein, es will vielmehr Bezüge zur Urbanität der Gegenwart herstellen. Zukunftsorientierte Fragen sind dabei unter anderem die nach den Arbeitswelten von Morgen und den Anforderungen von Industrie an die moderne Stadt.
Das Jahr der Industriekultur 2020 soll einen breiten Adressatenkreis ansprechen und Entdeckerfreude wecken, junge Menschen auf konkrete Weise an die Arbeitswelt mit ihren Fortschritten und Veränderungen heranführen und nicht zuletzt Unternehmen die Möglichkeit zu bieten, sich im Wettbewerb um Fachkräfte auf eine andere Art und Weise zu präsentieren.
In einer Vorbereitungsgruppe kommen unter dem Vorsitz der Kulturbürgermeisterin bereits seit 2017 Experten und institutionelle Partner wie der Industriekultur e.V., das Stadtgeschichtliche Museum, das Stadtarchiv oder der Sächsische Wirtschaftsarchiv e.V. zusammen. Geplant ist, das Thema Industriekultur mit monatlichen punktuellen Veranstaltungen zu verankern.
Dazu sind schon etliche Veranstaltungen in Planung, beispielsweise eine Ausstellung im Museum der bildenden Künste „Der optimierte Mensch. Industriekultur im Spiegel der bildenden Kunst“, Theater im öffentlichen Raum „Über sieben Brücken“ vom Theater der jungen Welt oder der Tag der Stadtgeschichte zum Thema Industriekultur.
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