„Um mehr Erzieher für Sachsen zu gewinnen, werden wir für das kommende Schuljahr 200 zusätzliche Ausbildungsplätze an den staatlichen Fachschulen bereitstellen“, kündigte gestern Kultusminister Christian Piwarz an. Auch der Zugang zur Erzieherausbildung wird erweitert. Für das Schuljahr 2019/2020 können sich nun auch Absolventen der Fachoberschulen für die Erzieherausbildung an den Fachschulen für Sozialwesen bewerben.
Bisher gab es für Fachoberschüler der Fachrichtung Gesundheit und Soziales keine direkte Zugangsberechtigung. „Wir brauchen pro Jahr rund 800 neue Erzieher, um den Generationswechsel in den Kitas zu meistern. Mit den erhöhten Ausbildungsplätzen und der erweiterten Zulassung zur Erzieherausbildung können wir noch mehr junge Menschen für diesen Beruf gewinnen“, betonte Piwarz. In Sachsen gibt es derzeit 13 öffentliche und 47 freie Schulen, die die Erzieherausbildung anbieten.
„Das Interesse für den Erzieherberuf ist groß. Jährlich schließen rund 2.000 Absolventen die Ausbildung erfolgreich ab, aber davon kommen zu wenige in den sächsischen Kitas an. Um zu erfahren, welchen Weg die Absolventen nach ihrer Erzieherausbildung einschlagen, führen wir derzeit eine mehrstufige Absolventenbefragung durch“, erklärte Piwarz. Mit den ersten Teilergebnissen wird ab August 2019 gerechnet. Die Antworten der Absolventen der Fachschulen sollen dabei helfen, die Bedingungen für die Erzieherausbildung weiter zu verbessern.
Durch den verbesserten Betreuungsschlüssel und durch die ab 1. Juni 2019 gültige Vor- und Nachbereitungszeit für pädagogische Fachkräfte wird es kurzfristig zusätzliche Personalbedarfe an den Kitas geben. Diese könnten durch eine höhere Stundenanzahl bei Teilzeitarbeitsverträgen aufgefangen werden. Rund 80 Prozent der sächsischen Erzieher arbeiten in Teilzeit. Zudem besteht seit September 2017 die Möglichkeit, in Krippen bis zu 20 Prozent Assistenzkräfte im Personalschlüssel einzusetzen.
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