Technologischer Fortschritt und digitale Vernetzung erfassen zunehmend alle Lebensbereiche. Damit ist auch ein tiefgreifender Wandel der Arbeitswelt verbunden. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) begleitet den Wandel der Arbeitswelt in Sachsen aktiv und will geeignete Instrumente entwickeln, um Unternehmen und Beschäftigte bei der Gestaltung dieses Wandels zu unterstützen.
Zu diesem Zweck hat das SMWA eine Studie in Auftrag gegeben. Auf der Konferenz „Arbeit 4.0 – Wie können sächsische Unternehmen gute Arbeit gestalten?“ werden heute vor rund 180 Teilnehmern erste Studienergebnisse vorgestellt und gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig in der Leipziger Kulturfabrik WERK 2 diskutiert.
„Arbeit 4.0 steht für Flexibilisierung und Geschwindigkeit, für Verringerung von körperlich anstrengender Arbeit, für weltweite Vernetzung und Komplexität und für lebenslanges Lernen“, so Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig. „Flexibilität und die Bereitschaft zur Veränderung benötigt ein sicheres Fundament. Deshalb brauchen wir gerade in Zeiten der Veränderung einen Sozialstaat, der Sicherheit gibt, vor sozialem Absturz bewahrt, Aus- und Weiterbildung fördert und wirtschaftliche Veränderungen im Interesse der arbeitenden Menschen begleitet.“
Die Schaffung und Erhaltung der dafür notwendigen Rahmenbedingungen sind eine zentrale politische Gestaltungsaufgabe. Dulig verwies auf die Vorschläge für einen existenzsichernden Mindestlohn und eine Kindergrundsicherung im Rahmen des Reformkonzepts für den Sozialstaat.
Er betonte gleichzeitig: „An dieser Stelle müssen wir das gemeinsam Entwickelte mit einem weiteren mutigen Schritt verbinden und die Arbeitnehmer noch stärker ins Blickfeld rücken. Gerade angesichts der vergleichsweise niedrigen Einkommen in den neuen Ländern müssen wir die Weichen für spürbar mehr Netto vom Brutto für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit niedrigen bis mittleren Einkommen stellen. Damit es ein in sich stimmiges Gesamtkonzept wird, muss man die sozialen Sicherungssysteme und das Steuer- und Abgabensystem gleichzeitig anpacken.“
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: „Die Arbeit wird uns auch in der digitalisierten Welt nicht ausgehen – aber es wird andere Arbeit sein. Wir müssen dafür sorgen, dass die Arbeitskräfte von heute auch die Arbeit von morgen machen können. Weiterbildung ist zukünftig eine der Schlüsselstellen in unserer soziale Marktwirtschaft – über sämtliche Berufsgruppen hinweg, am Band wie im Büro. Mit dem Qualifizierungschancengesetz haben wir den politischen Rahmen für mehr Weiterbildung geschaffen – für alle Beschäftigten, unabhängig von Alter, Berufsausbildung und Betriebsgröße.
Und Betriebe können künftig nicht nur Zuschüsse zu Weiterbildungskosten, sondern auch zu den Lohnfortzahlungen bekommen. Gleichzeitig entlasten wir die Arbeitnehmer massiv durch die Absenkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung. Damit setzen wir den Anspruch auf Chancen und Schutz im Wandel um.“
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