Um 14.30 Uhr verhandelt das Gericht in Borna am Montag, den 25.03.2019 eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, den das Braunkohleunternehmen MIBRAG gegen einen Besucher des Klimacamps gestellt hat. Mehrere Teilnehmende des Klimacamps Leipziger Land reisten im Sommer letzten Jahres mit dem Fahrrad an und wurden dabei von veralteten Online-Karten auf MIBRAG-Gelände geführt.
Zahlreiche Teilnehmende entschieden sich 2018 mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern zum Klimacamp zu kommen. Die benutzten Karten wurden dem rasanten Wachstum des Tagebau-Geländes jedoch offensichtlich nicht gerecht. Einige Radfahrende verirrten sich auf ihrem Weg dorthin auf das nicht eingezäunte Gelände und wurden von Polizei und Werkschutz aufgegriffen. Sieben Menschen wird nun Hausfriedensbruch vorgeworfen.
„Während das Dorf Pödelwitz weiter davon bedroht ist für den angrenzenden Kohletagebau abgebaggert zu werden, versucht die MIBRAG offensichtlich mit absurden Vorwürfen den Protest einzuschüchtern,“ so Florian Teller, vom Presseteam des Klimacamps. „Wir erwarten, dass die Anzeigen fallen gelassen werden und die Versuche Klimaschutz zu kriminalisieren aufhören.“
Weit über 1000 Menschen schlugen letztes Jahr in Pödelwitz ihre Zelte auf, um gemeinsam mit den Menschen vor Ort über Lösungen der Klimakrise zu diskutieren und Perspektiven für einen gerechten Strukturwandel nach dem Ende der Braunkohle zu erarbeiten. Das Klimacamp findet dieses Jahr erneut vom 03. bis zum 11. August statt.
Videoreportage: Ein Samstag im Braunkohleland vor Leipzig + Bildergalerie
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