Rund 70 Veranstaltungen gehören zum Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 11. bis 24. März 2019, die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Burkhard Jung stehen. Sie beleuchten verschiedene Facetten von Rassismus und Diskriminierung in Geschichte und Gegenwart. Dazu gehören auch Rassismus gegenüber Juden, Muslimen oder Roma, koloniale Spuren in Leipzig und autoritäre Einstellungen in der Gesellschaft.
„Die Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen wieder ein Zeichen für gegenseitigen Respekt und werben für einen fairen Umgang miteinander, unabhängig von der Glaubenszugehörigkeit oder Herkunft“, erläutert Stojan Gugutschkow, der Leiter des Referates für Migration und Integration. „Mit dem vielfältigen Programm positionieren sich die veranstaltenden Akteure eindeutig für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft. Mit dem Antidiskriminierungsbüro stand uns in diesem Jahr zum zweiten Mal ein kompetenter Partner für die Organisation zur Seite“, fügt er hinzu.
Insgesamt wirken 50 Vereine und Initiativen, kulturelle Einrichtungen sowie weitere Organisationen mit, Leipzig beteiligt sich zum 16. Mal an den bundesweiten Aktionswochen. Thematisiert werden etwa Abschottung gegenüber Flüchtlingen in Europa und die Situation von Asylsuchenden in Deutschland. Auch werden Vorträge und Workshops angeboten, in denen Menschen über ihre Erfahrungen mit Rassismus berichten und Strategien bei Diskriminierung eingeübt werden.
Das Programm beinhaltet außerdem Theaterstücke und Filme sowie die Möglichkeit der Begegnung mit Leipzigern, die geflüchtet sind. Einige Veranstaltungen finden auch im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt. Informationen zu allen Terminen sind im Programmheft der Internationalen Wochen gegen Rassismus zu finden, das im Neuen Rathaus, in Bürgerämtern, Bibliotheken und an vielen weiteren Stellen ausliegt. Im Internet ist es zu finden auf der Seite www.leipzig.de/antirassismus.
Aus dem Programm
Die Kinobar Prager Frühling zeigt aus Anlass der Aktionswochen zwei beeindruckende Filme – „Blackkklansmann“ über einen afroamerikanischen Polizisten, der sich 1978 in den Ku Klux Klan einschleust, und „Green Book“ über Rassismus in den Südstaaten bis weit in die 60er Jahre hinein. Der Film gewann in diesem Jahr bereits den „Oscar“ als bester Film.
Am 13. März gibt es eine Führung auf dem Gelände der ehemaligen Städtischen Arbeitsanstalt in der Riebeckstraße 63, die unter anderem als Arbeitshaus, Sammellager für jüdische Leipziger und Zwangsarbeiter sowie als Unterkunft für Asylsuchende gedient hat. Ein Symposium am 15. und 16. März thematisiert Verfolgung, Ausgrenzung und Verwahrung in diesem Gebäudekomplex.
Dr. Fouad Rikabi hält am 14. März im Seminarzentrum von Arbeit und Leben Sachsen e. V. einen Vortrag über „Vorurteile, Klischees und Rassismus – erkennen, wahrnehmen und bekämpfen“.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder “Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt”
Keine Kommentare bisher