Für Christopher Schiemann ist es seit zehn Jahren Ehrensache, dabei zu sein. Der 30-Jährige arbeitet als IT-Projektmanager – und bei Wahlen in Leipzig regelmäßig als Helfer. „Es ist spannend, am Wahlabend auf die Hochrechnungen zu warten und zu wissen, dass man ein Teil dessen ist. Dafür zu sorgen, dass alle Zahlen ihre Richtigkeit haben“, sagt er.
Er war sowohl in der Briefwahlstelle als auch im Wahllokal in der Ernst-Pinkert-Schule schon im Einsatz. „Im Wahllokal kommt ja durchweg Publikum, man muss das Wählerverzeichnis abgleichen. Das ist anders Arbeiten als in der Briefwahlstelle. Zwar ist es generell als Wahlhelfer nicht mit einem Handschlag getan und man muss sorgfältig arbeiten – aber die Belastung hält sich in Grenzen“, ist er überzeugt.
Wahlhelfer wie Christopher Schiemann werden gerade dringend gesucht. In diesem Jahr stehen wichtige Wahlentscheidungen an: Am 26. Mai werden das Europäische Parlament, der Stadtrat und 14 Ortschaftsräte gewählt, am 1. September der Landtag. Damit alles reibungslos verläuft und die Stimmen pünktlich ausgezählt werden, braucht die Stadt 5.500 ehrenamtliche Helfer. Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sagt: “Die Teilnahme an Wahlen bedeutet nicht nur die Bereitschaft zur Kandidatur oder das Abgeben der eigenen Stimme, sondern auch die Unterstützung bei der Wahldurchführung.
Wahlhelferinnen und Wahlhelfer leisten damit einen unschätzbaren Beitrag zum Gelingen unserer Demokratie. Sie bilden die Basis dafür, dass freie Wahlen überhaupt erst möglich sind. Allerding muss sich niemand vor diesem verantwortungsvollen Ehrenamt scheuen: Die Stadt bietet für alle Wahlhelferinnen und Wahlhelfer entsprechende Schulungen an.”
Weil die Stadt wächst, hat das Amt für Statistik und Wahlen die Wahlbezirke 2019 neu zugeschnitten. Mit jetzt 404 Bezirken sind es 68 mehr als noch vor zwei Jahren. Und noch eine Neuerung hat der Stadtrat gestern auf den Weg gebracht: Es gibt eine höhere Entschädigung für Wahlhelfer. Die Grundbeträge werden um jeweils 5 Euro erhöht, bei mehreren Wahlen wie im Mai werden sogar 10 Euro zusätzlich gezahlt. Die Ehrenamtlichen erhalten so zwischen 30 und 60 Euro, je nach ihrer Funktion am Wahlabend.
Ganz unwesentlich ist dieser finanzielle Anreiz nicht, weiß Christopher Schiemann: „Ich habe 2009 als Student erstmals als Wahlhelfer mitgemacht. Und da war die Vergütung schon attraktiv“, sagt er. Inzwischen hat er einen anderen Grund für sein Engagement: „Wahlen sind der direkte Weg, dass Bürger mit dem Staat in Beziehung treten. An diesem Prozess bin ich als Wahlhelfer aktiv beteiligt.“
Alle wichtigen Informationen rund um das Thema Wahlhelfer, ihre Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten sowie eine Bereitschaftserklärung gibt es im Internet unter www.leipzig.de/wahlhelfer.
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