Wie alle Jahre eröffnen wir auch in diesem Jahr anlässlich der Leipziger Buchmesse wieder eine Ausstellung: "Jan Tschichold - ein Jahrhunderttypograf? Blicke in den Nachlass". Diesmal widmen wir uns mit Jan Tschichold einem der bedeutendsten Typografen und Plakatdesigner des 20. Jahrhunderts, dessen Entwürfe bis heute oft kopierte Klassiker des Grafik-Designs sind.
Zugleich gibt das Museum mit der Ausstellung einen Einblick in einen seiner wissenschaftlich am meisten nachgefragten Bestände: Tschicholds Arbeitsnachlass, der 2016 als Schenkung ans Museum ging – eine unfassbar großzügige Geste der Erben, Geschenk und Verpflichtung zugleich.
Die Ausstellung bettet Tschicholds für die Typografie des Bauhauses zentrale Arbeiten aus den 1920er-Jahren in den Gesamtkontext seines Werkes ein. Im Fokus steht sein an biografischen, auch exilbedingten Zäsuren und radikalen Neuanfängen reiche Typografenleben: geboren als Sohn eines Schildermalers in Leipzig, ausgebildet an der hiesigen Hochschule für Grafik und Buchkunst; Mitte der 20er Jahre Entwürfe zur „Neuen Typographie“; ab 1933 nach kurzer Schutzhaft Exil in der Schweiz und radikale Abkehr von der avantgardistischen Typografie, auch unter dem Eindruck, wie die Nationalsozialisten die modernen Schriften für ihre Propagandazwecke missbrauchten; nach dem Krieg dann u.a. Arbeiten für Penguin Books und die grafischen Gesamtauftritte großer Unternehmen.
Zur Ausstellung, die am Montag, den 18. März, 19.30 Uhr eröffnet wird und in Kooperation mit der Uni Erfurt erarbeitet wurde, erscheint im Wallstein Verlag ein umfangreiches Begleitbuch, das in einer Museumsausgabe für 24 Euro erhältlich ist. Und wir haben ein wenig an dem Format der Eröffnung gearbeitet: Anstatt RedenRedenReden… und ein paar Takte Musik haben wir zwei Überraschungen.
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