Es erscheint heute kaum vorstellbar, dass Schuberts Klaviersonaten zu seiner Zeit fast unerkannt im Schatten der Beethovenschen Meisterwerke dieser Gattung standen. Schuberts große B-Dur-Sonate (D 960), in seinem letzten Lebensjahr komponiert und auf erschütternde Weise voller Abschiedswehmut erfüllt, fand über zehn Jahre nicht einmal einen Verleger, bevor sich der Komponist und Musikverleger Anton Diabelli zu einer Veröffentlichung entschloss.

1825, drei Jahre vor Schuberts viel zu frühem Tod entstanden, feiert die Sonate D-Dur (D 850) das Leben und die alpine Natur um das österreichische Bad Gastein in vollen Zügen.

Beide Sonaten bringt Prof. Gerald Fauth, der seit 2001 an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig lehrt, am Dienstag, 19. März, ab 19.30 Uhr im Großen Saal, Grassistr. 8 zu Gehör. Er studierte in seiner Heimatstadt Dresden bei Wolfgang Plehn und Amadeus Webersinke. Nach einem Zusatzstudium am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium wurde er 1984 von der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin für die Fachgebiete Kammermusik und Korrepetition als Mitarbeiter verpflichtet.

Nach dem Gewinn mehrerer Wettbewerbe in Barcelona und Leipzig wechselte er in die Fachrichtung Klavier und begann mit dem Aufbau einer eigenen Klavierklasse. 1992 erfolgte die Ernennung zum Professor an der Berliner Hochschule.

Im Jahr 2001 wurde Gerald Fauth an die HMT Leipzig berufen und war seitdem auch in verschiedenen akademischen Ämtern aktiv. Seit 2015 ist er als Prorektor für Lehre und Studium Mitglied des Rektorats.

In den zurückliegenden 40 Jahren gab Gerald Fauth zahlreiche Konzerte als Solist und Kammermusiker in Europa, Asien und Amerika. Er wirkte unter anderem auch als Juror bei nationalen und internationalen Wettbewerben und hat sich darüber hinaus in Meisterkursen einen Namen gemacht.

Von 2005 bis 2009 war er künstlerischer Leiter des Euroarts-Festivals in Leipzig, seit 2012 betreut er mitverantwortlich die Internationale Mendelssohn-Akademie für Pianisten (IMAL). Zahlreiche Studierende seiner Klasse wurden als Preisträger bei Klavier- und Kammermusikwettbewerben ausgezeichnet.

Dienstag, 12.3.2019, 19.30 Uhr, Grassistraße 8, Großer Saal
Klavierabend
Prof. Gerald Fauth

Programm:
Franz Schubert: Sonaten D-Dur D 850 („Gasteiner Sonate“) und B-Dur D 960

Karten zu 7,50 €, ermäßigt 5,50 €, HMT-Studierende 2,50 € unter Tel. 0341/2144-615 (Mo-Fr 13-15 Uhr)

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder „Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt“

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