Dr. Francis Nauck, Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum St. Georg ist der einzige zertifizierte MIC III Spezialist in Sachsen. Zertifiziert werden Gynäkologen, die bereits über viele Jahre als Operateure aktiv sind und die Entwicklung der Minimal Invasiven Chirurgie (MIC) mitbestimmen. Neben dem breiten Spektrum an Operationen werden auch regelmäßige Fortbildungen und wissenschaftliche Leistungen gefordert.
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Endoskopie (AGE) überprüft die Qualifikation und Erfahrung von Ärzten in drei Kategorien, wobei das Zertifikat MIC III höchste Anforderungen an die Operateure stellt, sowohl das Spektrum der Operationen betreffend, als auch die Anzahl der Eingriffe.
„Minimal invasive (endoskopisch) Operationstechniken, auch bekannt als “Schlüssellochchirurgie”, haben die klassische Operation per Bauchschnitt im Fachbereich der Gynäkologie weitgehend ersetzt“, erklärt Dr. Francis Nauck und führt weiter aus, dass „mit dieser Zertifizierung ein breites operatives Spektrum abgedeckt werden kann. Angefangen von den diagnostischen Laparoskopien hinsichtlich Kinderwunsch, Myomentfernungen bei Wunsch nach Organerhalt, urogynäkologischen Eingriffen bei Gebärmuttersenkungen und komplexen interdisziplinären Endometriosesanierungen hin zu den onkologischen Eingriffen ist sie hervorragend geeignet“.
Seit Anfang 2014 hat er alle Zertifizierungsstufen durchlaufen. Gut 35% aller gynäkologischen Operationen am Klinikum St. Georg werden mittlerweile minimalinvasiv durchgeführt. Die Vorteile für die Patientinnen liegen dabei auf der Hand: „weniger Beeinträchtigungen durch Nebenwirkungen wie Blutungen oder Infektionen, deutlich weniger Schmerzen nach der Operation, kürzerer stationärer Aufenthalt, schnellere Erholungszeit und bessere ästhetische Resultate“, zählt der Oberarzt auf.
Nauck, der außerdem einer der wenigen Endometriose-Experten in Leipzig und Umgebung ist, wird nicht alleiniger MIC III Spezialist bleiben. Weitere Kolleginnen und Kollegen durchlaufen gerade die ersten Stufen der langwierigen Zertifizierungen. „Das ist wichtig, damit wir unsere Kompetenz weiter ausbauen und mehr Patientinnen von dieser Operationsmethode profitieren können. Auch im Hinblick auf unser zukünftiges Endometriosezentrum stellt die MIC III Zertifizierung eine wichtige Säule dar“, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums.
Hintergrund: MIC-III-Zertifikate:
MIC I: Die Schwerpunkte beim Zertifikat MIC I liegen in der sicheren Handhabung der hysteroskopischen und laparoskopischen Eingriffe im Sinne einer Basisdiagnostik und -therapie.
MIC II: Das Zertifikat MIC II steht für eine spezialisierte Diagnostik und Therapie in Kliniken und Praxen. Die geforderten OP-Zahlen spiegeln die Erfahrungen der Operateure in der minimal-invasiven Chirurgie wider.
MIC III: MIC III stellt an die Operateure höchste Anforderungen. Der Gynäkologe ist seit mehreren Jahren als Operateur aktiv und bestimmt die Entwicklung der minimal-invasiven Chirurgie mit. Ebenfalls gefordert: regelmäßige Fortbildungen und wissenschaftliche Leistungen.
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