Sie stehen stellvertretend für Sachsen und für die gelebte Kultur im Freistaat: Mit Chemnitz, Dresden und Zittau bewerben sich drei sächsische Städte um den begehrten Titel Kulturhauptstadt Europas 2025. Obwohl sie untereinander Konkurrenten sind, gestalten sie zum Neujahrsempfang des Brüsseler Verbindungsbüros des Freistaates heute Abend ein gemeinsames Programm.
Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigte das Engagement und betonte: „Der Titel ´Europäische Kulturhauptstadt´ ist eine große Chance. Ich freue mich, dass sich mit Chemnitz, Dresden und Zittau gleich drei sächsische Städte bewerben. Das zeigt den großen kulturellen Reichtum unserer sächsischen Heimat und ist auch Beispiel für den Mut und Optimismus der Menschen in Sachsen. Alle drei Städte stehen auch für die gelebte Kultur im Freistaat.“
Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Wir haben Europa viel zu verdanken und wir fühlen uns – auch in Zukunft – Europa verpflichtet. Wir, Politikerinnen und Politiker, ebenso wie Künstlerinnen und Künstler, sind gefordert, die Chancen und Ziele der Europäischen Union öffentlich zu diskutieren. Umso schöner ist es, wenn uns Europa die Möglichkeit eröffnet, uns zu präsentieren und auch zu beweisen.
Die Beiträge der Bewerberstädte Chemnitz, Zittau und Dresden eint der Wunsch, zum einen Sachsen als eine der kulturell reichsten Regionen zu zeigen und zum anderen, ein lebendiges Bekenntnis zu einem europäischen Miteinander in einem gemeinsamen Kulturkreis abzulegen. Die Europäische Union ist im Kern und vor allem ein Friedensprojekt. Die drei sächsischen Bewerbungen um den Titel europäische Kulturhauptstadt bieten uns zahlreiche Gelegenheiten, zum Gelingen dieses Unternehmens beizutragen.“
Chemnitz wird mit dem Performanceduo Jan Kummer und Beate Düber mit dem Showklassiker Bingo sowie der Band BLOND vertreten sein. Außerdem wird die Zeichnerin Stephanie Brittnacher den Abend live begleiten.
Dresden präsentiert sich mit Jan Vogler. Zu dessen Cello-Spiel hat Jacopo Godani von der Dresden Frankfurt Dance Company ein Tanzstück choreographiert. Der Dave-Künstler Moritz Simon Geist bringt zudem Live-Robotik und elektronische Tanzmusik auf die Bühne.
Aus Zittau kommt ein Medley mit Musik und Projektionen vom Gerhard-Hauptmann-Theater auf die Bühne. Die Intendantin Dorotty Szalma hat mit ihrem Team eine Performance extra für Brüssel einstudiert.
Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert und der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker begleiten die Künstler ihrer Städte nach Brüssel und werden ihre Städte und ihre Bewerbungen präsentieren.
Chemnitz Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Ein gemeinsames starkes Europa ist das Beste, was uns passieren kann, was aber heute keine Selbstverständlichkeit ist. Mit der Kulturhauptstadt wollen wir unsere Stadt gemeinsam weiterdenken und weiterentwickeln. Wir wollen Europa unsere Geschichte erzählen, von Europa lernen. Und vielen Besuchern 2025 zeigen, was Chemnitz zu leisten imstande ist. Ich bin sicher, dass bei einer erfolgreichen Bewerbung viele Chemnitzer, die heute noch skeptisch sind, ihre Stadt in einem ganz anderen Licht sehen werden.“
Dresden: Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Mit unserer Bewerbung um den Titel “Kulturhauptstadt Europas 2025” wollen wir den aktuellen Herausforderungen begegnen, die momentan in ganz Europa zu beobachten sind, sich aber in Dresden in besonderem Maße zeigen. Gerade weil sich in Dresden soziale Spannungen entladen, gerade weil hier das friedliche Zusammenleben so zerbrechlich erscheint, wollen wir diese Herausforderungen gemeinsam angehen. Mit dem Motto „Neue Heimat Dresden 2025“ laden wir Dresden, Europa und die Welt ein, eine neue Heimat als Vision zu entwickeln, sie mit Leben zu füllen und einen neuen Zusammenhalt zu schaffen.“
Zittau: Oberbürgermeister Thomas Zenker: „Zittau bewirbt sich mit vielen Partnern aus der Dreiländerregion Oberlausitz um den Titel. Die Chancen und Herausforderungen des Lebens an dieser Schnittstelle mitten in Europa werden zentrales Thema der Bewerbung sein. In einem der jüngsten Dreiländerecke Europas, wo man Deutsch frühstücken, böhmisch Mittagessen und polnisch Abendessen kann, findet sich nicht nur eine ausgeprägte länderübergreifende Vernetzung, sondern vor allem real gelebte europäische Identität. Die traditionellen und die neu gewachsenen engen Beziehungen zu den Nachbarn prägen dabei sowohl die Geschichte der Region als auch das Bewusstsein ihrer Menschen.“
Der Empfang in Brüssel, mit dem die drei Städte auch über Sachsen und Deutschland hinaus auf ihre Bewerbungen aufmerksam machen wollen, wird von der Imagekampagne des Freistaates „So geht sächsisch.“ unterstützt. Das Sachsen-Verbindungsbüro versteht sich als „Schaufenster“ des Freistaates Sachsen in Brüssel.
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