Gestern besuchten der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer und die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, eine Maßnahme zur Herstellung der Ausbildungsreife für junge Geflüchtete, die über 18 Jahre alt sind und nicht mehr der Schulpflicht unterliegen.
Unter den geflüchteten Menschen, die nach Sachsen gekommen sind, befinden sich viele junge Menschen ohne ausreichende schulische Bildung und einen entsprechenden Schulabschluss. Um einen Zugang zum Ausbildungs-oder Arbeitsmarkt zu erhalten und Integration zu ermöglichen, ist das Nachholen von Bildung unerlässlich. Der Freistaat Sachsen hat im vergangenen Jahr eine Maßnahme auf den Weg gebracht, um Geflüchtete über 18 Jahre, die nicht mehr schulpflichtig sind, auf einen Beruf oder eine Ausbildung vorzubereiten.
Die Maßnahme besteht im Wesentlichen aus einem Bildungsmodul und ist eng mit den Angeboten der Agenturen für Arbeit und Jobcenter zur Ausbildungs-und Beschäftigungsförderung verknüpft. Sie umfasst 18 Monate und wird in Vollzeit durchgeführt. Nach Abschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.
Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Arbeit ist die beste Integration. Uns geht es deshalb darum, auch junge Flüchtlinge über 18 Jahre fit für Ausbildung und Beruf zu machen. Es ist wichtig, dass sie schnell auf eigenen Füßen stehen und so selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Qualifizierungsangebote wie hier in Heidenau können helfen, dass dies funktioniert.“
Die Maßnahme des Bildungsträgers Donner + Partner im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die der Ministerpräsident und die Ministerin heute besuchten, startete Anfang November 2018. Die Firma Ausbildungsgesellschaft für Metalltechnik und Schweißen mbH, in deren Räumen die Inhalte des Bildungsmoduls unterrichtet werden, ist eine auf Schweißen und Metalltechnik spezialisierte Weiterbildungsgesellschaft.
Integrationsministerin Petra Köpping: „Wir haben uns heute vor Ort davon überzeugen können, dass unser Weg, für die Gruppe der über 18jährigen Geflüchteten mit geringer Bildung, ein Angebot zur Herstellung der Ausbildungsreife zu schaffen, genau der richtige ist. Wir sehen wie im Beispiel Heidenau Theorie und Praxis ineinandergreifen. Und das ist auch die Rückmeldung, die wir von vielen Handwerksbetrieben bekommen. Die wünschen sich möglichst schnell junge Leute, die bei ihnen in den Betrieb einsteigen und dort mit anpacken können. Und genau dafür legen wir hier das Fundament. Das ist gut für unsere Wirtschaft und die Betriebe und natürlich auch für die jungen Menschen, die so hervorragend integriert werden. Diese Lücke haben wir nunmehr geschlossen.“
Die gesamte Maßnahme wird derzeit als wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt mit einer Laufzeit von 2018 bis 2021 durchgeführt. Für die ersten Kurse sind 7,2 Millionen Euro eingeplant. Die Maßnahme wird von Trägern umgesetzt (ein Träger je Landkreis/kreisfreier Stadt), die bereits Erfahrung im Bereich der Vermittlung von schulischer und beruflicher Bildung besitzen.
Hinweis: Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten im Sächsischen Landtag verabschiedeten Haushaltes.
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