Unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Barbara Klepsch hat die BARMER heute (15. Februar 2019) ihr Präventionsprojekt MemoreBox - Digitale Spiele zur Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen in Sachsen gestartet. „Ich bin davon überzeugt: Digitale Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei“, sagte Gesundheitsministerin Barbara Klepsch anlässlich der Vorstellung des Projekts in der AlexA Seniorenresidenz in Dresden.
Neben der AlexA Seniorenresidenz in Dresden, dem AKTIVITA Pflegeteam, der Tagespflege Löwenherz und der Volkssolidarität in Leipzig werden noch weitere stationäre Pflegeeinrichtungen am Präventionsprojekt teilnehmen.
In Hamburg und Berlin hat die BARMER die MemoreBox bereits als Modellprojekt getestet und wissenschaftlich von der Humboldt-Universität zu Berlin begleiten lassen. Die ersten Ergebnisse stimmen positiv. So wurden die Stand- und Gangsicherheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestärkt, Motorik-, Ausdauer und Koordinationsfähigkeiten verbesserten sich und durch die gemeinsamen Aktivitäten konnten die sozialen Bindungen und die Kommunikation untereinander gestärkt werden.
Durch das regelmäßige Spielen konnte auch das subjektive Schmerzempfinden verringert werden. Darüber hinaus werden auch die Beschäftigten und Angehörigen einbezogen.
„Die guten Ergebnisse aus dem Pilotprojekt waren für uns Anlass, die digitalen Gesundheitstrainings für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen bundesweit auszurollen, um die gesundheitsförderlichen Ressourcen von Seniorinnen und Senioren zu stärken“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen.
Die BARMER setzt damit die neuen Vorgaben des Präventionsgesetzes zur Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen um. Bundesweit werden sich in den nächsten Monaten 100 ausgewählte Alten- und Pflegeinrichtungen an der zweiten Untersuchungsphase des Projekts beteiligen.
Gesundheitsministerin Barbara Klepsch erlebte live mit, wie die Menschen auf die Video-Spiele reagieren. „Lachen, Teilhabe, Aktivität“, bewirkt durch die Videospiel-Plattform, dies trägt dazu bei, die Rahmenbedingungen in den Pflegeeinrichtungen deutlich zu verbessern.
Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten der pflegebedürftigen Menschen werden gefördert, unterstützt und positiv beeinflusst. Es handelt sich um ein innovatives Vorhaben, das unter anderem dazu beiträgt, Menschen in Pflegeeinrichtungen ein Leben in einer angenehmen Atmosphäre und in Wertschätzung zu ermöglichen“, so die Ministerin.
Digitale Medien werden aber nie die wertvolle Unterstützung durch pflegende Angehörige, durch die zahlreichen ehrenamtlich Pflegenden oder durch professionell Pflegenden ersetzen, sondern immer eine Unterstützung sein. Wer Pflege leistet, erbringt ein hohes Maß an Engagement, oftmals bis an die eigene Belastungsgrenze oder darüber hinaus. Wo Unterstützung durch digitale Medien möglich sei, solle dies in Anspruch genommen werden, sagte Barbara Klepsch weiter.
Gunter Wolfram, Residenzleiter der AlexA Seniorenresidenz, erläutert: „Die Kombination von spielerischer Unterhaltung, die Spaß macht und gleichzeitig positiven Effekten in der Mobilität und Sturzprävention unserer Bewohner erwarten lässt, hat uns sehr neugierig gemacht. Nun freuen wir uns darauf, die MemoreBox in der Praxis zu erleben.“
“Der Gründungsimpuls hinter RetroBrain war für uns, Seniorinnen und Senioren in die Lage zu versetzen, gemeinsam Spaß zu haben, und sich dabei ‚ganz nebenbei‘ gesund zu halten. Dazu verbinden wir modernste Technologie mit praktischem Erfahrungswissen und dem Stand der Forschung aller relevanten Disziplinen”, sagt Manouchehr Shamsrizi, Gründer und Mitglied des Beirats von RetroBrain R&D GmbH.
Die Humboldt-Universität zu Berlin wertet seit 2016 die präventiven und gesundheitsförderlichen Aspekte der therapeutischen Gesundheitsprogramme mit der Spielekonsole MemoreBox für Seniorinnen und Senioren in Hamburg und Berlin aus. Gemeinsam mit der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Charité Universitätsmedizin Berlin wird sie auch das bundesweite Präventionsangebot wissenschaftlich begleiten.
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