Das Jahr 2019 steht in Leipzig ganz im Zeichen von Clara Schumann. Wir feiern den 200. Geburtstag der Ausnahmekünstlerin. Den Stoff für zahlreiche Projekte und Veranstaltungen liefern ihre künstlerischen Werke und ihre bewegte Biografie. Der Valentinstag – der Tag der Liebenden – bildet dabei einen ganz besonderen Anknüpfungspunkt, denn die Liebesgeschichte zwischen Clara und Robert Schumann ist eine Geschichte voller Sehnsucht, gesellschaftlicher Widerstände, großer Entbehrungen und Irrungen.
Mit romantischer Kammermusik, einer Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Clara und Robert Schumann und Elementen eines Traugottesdienstes wollen wir am Valentinstag in ihrer Hochzeitskirche ihrer Liebe gedenken. Zum Abschluss des Abends gibt es verschiedene Möglichkeiten, das eigene Leben mit der Liebesgeschichte von Leipzigs berühmtem Liebespaar zu verbinden: Entzünden von Kerzen, Anheften von Wünschen und Gebeten, ein persönlicher Segenszuspruch oder einfach das Genießen der Musik an diesem besonderen Ort.
Susann Großmann, die Projektkoordinatorin der Notenspur für das Clara-Schumann-Jubiläumsjahr, freut sich darauf: „Der Valentinstag ist ein wunderbarer Anknüpfungspunkt, um die Geschichte von Clara und Robert Schumann in die Gegenwart zu holen und sie mit unserer Lebenswelt zu verbinden. Das Eintauchen in die Gefühlswelt der beiden über ihre Briefe und die Musik inspirieren zur Reflexion unserer eigenen Beziehungen.“
Kantor Christian Otto von der Matthäuskirchgemeinde, der die musikalische Leitung innehat, fügt hinzu: „Wir machen es wie Clara und Robert Schumann: Nicht in der Innenstadt im Lichte der Öffentlichkeit, sondern „zwischendrin“, in der Dorfkirche bei einer ganz poetischen, romantischen Veranstaltung in einem besonderen Raum. Ich bin gespannt, wie sich der Abend zwischen privater und kirchlicher Atmosphäre gestaltet“.
Die Musikerinnen Maria Hengst (Gesang) und Felicitas Ressel (Klarinette), sind davon überzeugt, dass die Werke von Robert und Clara Schumann ihren Zauber entfalten werden. Maria Hengst meint: „Wir haben eine schöne Mischung aus allem, was in der Liebe wehtut, und einem Liebeszauber. Einmal geht die Sonne auf und dann stehen alle wieder in dunklen Träumen.“
Zum Hintergrund: Claras Vater hielt Robert für nicht würdig genug, seine Tochter ehelichen zu dürfen. Er versagte der Heirat seine Zustimmung, die damals erforderlich war. Dem schloss sich ein dreijähriger Kampf mit Hoffen und Bangen an. Clara und Robert Schumann wollten sich ihrem Schicksal nicht ergeben und stritten schließlich sogar vor Gericht mit ihrem Vater um die Heiratsbewilligung. Und gewannen. Am 12. September 1840 war es dann soweit – Clara und Robert gaben sich in der Gedächtniskirche Leipzig-Schönefeld das Ja-Wort.
Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr in der Gedächtniskirche Leipzig-Schönefeld, Ossietzkystraße 39. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Die neue Leipziger Zeitung Nr. 63: Protest, Vertrauen und eine gute Frage
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