Erstmals hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Sachsen den Wettbewerb „Naturtagebuch“ im Freistaat veranstaltet. Teilnehmen konnten Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, indem sie Tagebücher über ihre persönlichen Naturbeobachtungen erstellen. Am Donnerstag (14.2.) fand nun die Preisverleihung für die kreativsten und schönsten der eingesendeten Tagebücher in den Räumen des Dresdner Riesa efau statt. 14 Schulen mit über 300 Schüler*innen hatten sich 2018/19 in Sachsen für die Teilnahme an dem Wettbewerb angemeldet.
Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen zeigt sich erfreut über diese hohe Resonsanz: „Früher war es für viele Kinder selbstverständlich sich regelmäßig an nahegelegenen Naturorten aufzuhalten und diese spielerisch kennenzulernen. Heute ist das zwischen Schule, Hausaufgaben, Hobbys, Fernseher und Computer ein eher seltenes Ereignis geworden“, sagt er. „Wir wollen das Spektrum wieder erweitern und Kindern auf spielerische Weise eine emotionale Beziehung und Sensibilität für die Natur vermitteln.“
Zur Preisverleihung am Donnerstag konnte Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen krankheitsbedingt nicht ihr geplantes Grußwort sprechen. Vertreten wurde sie von ihrem persönlichen Referenten Till Käbsch. Käbsch begrüßte die rund 40 angereisten Schüler*innen und deren erwachsene Begleiter*innen im Namen der Umweltbürgermeisterin. „Ich freue mich, dass der BUND das Projekt Naturtagebuch nach Sachsen geholt hat“, sagte er und betonte die Bedeutung naturbelassener Flächen für das Klima in Städten: „In Zeiten des Klimawandels sorgt die Natur auch dafür, dass Städte wie Dresden lebenswert bleiben.“
Prämiert wurde unter anderem die zweite Klasse „Schlauberger“ der Grundschule Haselbachtal. Die Kinder hatten Schnecken beobachtet und das Gesehene sehr detailliert und liebevoll in Fotos und Zeichnungen dokumentiert. Das hat die Jury überzeugt. Die „Schlauberger“ waren mit Abstand die jüngsten Teilnehmer.
Unter den Gewinner*innen findet sich mit der elfjährigen Leni Thomas auch eine Solo-Teilnehmerin. Sie hatte den heimischen Garten unter die Lupe genommen und sich inspirieren lassen von zwei Spatzen im Haselnussstrauch, die sie auf die Namen Klopsi und Spatzi taufte. Verlost wurden Naschboxen mit Produkten aus ökologischem Anbau, Nistkästen, Vogelfutterstellen und Bücher zu heimischen Tier und Pflanzenarten.
Zur Jury gehörten Jutta Wieding aus dem Landesvorstand des BUND Sachsen und Vorsitzende der Regionalgruppe Dresden, Beate Groh Leiterin des Pfaffengut Plauen, Jens Lübeck Vorsitzender der Regionalgruppe Leisnig und Paul Stöcker Jugendbildungsreferent des BUND Sachsen.
Entstanden ist das Projekt „Naturtagebuch“ im Rahmen der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ und fand erstmals in Baden-Württemberg statt. 2008 wurde es vom National-Komitee der UN-Dekade als offizielles Projekt der “Dekade für nachhaltige Entwicklung” ausgezeichnet. In Sachsen soll auch 2019 soll wieder ein Wettbewerb „Naturtagebuch“ stattfinden.
Weitere Informationen:
www.bundjugend-sachsen.de/naturtagebuch/
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