Die Ausstellung zur Baugeschichte zwischen 1945 und 1976 würdigt die Leistungen des Wiederaufbaus und zeigt die Eigenart der Architektur der Nachkriegsmoderne in Leipzig. Als Bezirksstadt einer wichtigen Industrieregion, als Universitäts- und Messestadt besaß Leipzig nach Berlin eine herausgehobene Stellung. Binnen weniger Jahre erhielt das stark zerstörte Stadtzentrum ein neues Gesicht mit einer großen Zahl individueller Entwürfe.
Die Baugeschichte des Karl-Marx-Platzes mit Oper, Universität und Gewandhaus zeigt an herausragenden Beispielen die Entwicklung von Städtebau und Architektur in der DDR. Mit dem forcierten Wohnungsneubau ab 1976 verschwand die anspruchsvolle Vielfalt der Nachkriegsmoderne.
Das ehrgeizige Umgestaltungsprojekt für den Stadtkern und die inneren Vorstädte hatte sich schon kurz nach seiner Fertigstellung im Jahre 1970 erledigt, der weitere Aufbau des Stadtzentrums blieb nach dem Beginn der Arbeiten am Wohngebiet Leipzig-Grünau, dem zweitgrößten Wohnungsbauvorhaben in der DDR, schließlich ganz liegen.
Während die traditionalistischen Bauten der 1950er Jahre nicht nur in Leipzig großes Ansehen genießen, waren die Stadträume und Einzelbauten der sechziger und siebziger Jahre schon am Ende der DDR zunehmender Kritik ausgesetzt, die noch im Herbst 1989 in konkrete Abbruchforderungen mündete. Seither verschwanden zahlreiche Bauten dieser Zeit aus dem Stadtbild oder wurden durch
Umbauten entstellt.
Obwohl sich die Kenntnisse über die Architekturgeschichte der Ostmoderne in den letzten Jahren beträchtlich vermehrt haben, hat sich am realen Schwinden der Bauten wenig geändert. Die Aktualität des Themas resultiert nicht zuletzt aus der anhaltenden Gefährdung der Bauten dieser Zeit.
Begleitprogramm
16.01.2019 18:30 Uhr: Vernissage mit Vortrag von Peter Leonhardt (Amt für Bauordnung und Denkmalpflege Stadt Leipzig)
23.01.2019 19:00 Uhr: Vortrag von Peter Leonhardt: Baukunst der Ost-Moderne in Leipzig
30.01.2019 19:00 Uhr: Vortrag Thomas Hoscislawski: Karl-Marx-Platz im Aufbau. Städtebauliche Planungen in Leipzig zwischen 1945 und 1990
06.02.2019 19:00 Uhr: Vortrag Tanja Scheffler: Sozialistische Stadtzentrumsumgestaltung. Leipzig und Dresden im Vergleich
08.02.2019 16:30 Uhr: Buchpräsentation und Vortrag „DDR. Baubezogene Kunst. Kunst im öffentlichen Raum 1950 bis 1990“ von und mit Martin Maleschka (Architekt und Autor), Foyer im 1. OG im Kulturpalast Dresden vor dem Wandbild „Unser sozialistisches Leben“ (Café Palastecke)
13.02.2019 20:00 Uhr: Film „Die Architekten“, DEFA Spielfilm 1990, 107 Min.
Der Eintritt in die Ausstellung und zu allen Begleitveranstaltungen ist frei.
Öffnungszeiten Zentrum für Baukultur Sachsen: Dienstag bis Samstag von 13 bis 18 Uhr (geschlossen am 29.01.2019)
Änderungen und Details zur Ausstellung online unter: http://www.zfbk.de/portfolio/plan-leipzigarchitektur-und-staedtebau-1945-1976/
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