„Nicht politisches Theater machen, sondern politisch Theater machen“ - Frei nach dieser Prämisse von Jean-Luc Godard inszenieren wir mit Texten Wolfgang Borcherts ein Panoptikum, das zeigt, welche weitreichenden Folgen blinder Gehorsam, Gewalt und Krieg mit sich bringen.

Die lange lange Straße lang ist kein Stück, das zum Konsumieren einlädt. Wir wollen die Zuschauer bedrängen, überfordern und sie permanent zwingen, Stellung zu beziehen. Verschiedene Texte und Gedichte Borcherts werden miteinander verwoben und zu einer großen Geschichte zusammengeführt.

In dieser Inszenierung zeigen wir, was in den Medien oft nur als Überschrift gehandelt wird: Einzelschicksale, die für sich stehen. Im Gesamtkontext aber wird deutlich, dass jedes Einzelschicksal verbunden ist mit dem von Millionen anderen.

Wie vergegenwärtigt man den Verlust von Mitgefühl? Wie bringt man das Sterben einer ganzen Generation auf die Bühne? Wie zeigt man Liebe, Hoffnung und Trost in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist? Radikal, ehrlich und schonungslos.

„Das Theater, dem es nicht mehr gelingt, die Frage ‚Was soll das?‘ zu provozieren, wird mit Recht geschlossen. Wenn Theater nicht für Irritation, Befremden oder Überforderung sorgt, braucht man es eigentlich nicht.“ Heiner Müller

“Es ist auch für das Publikum ein weiter Weg voller Leid und unterschiedlicher Fragmente, teilweise ist er nur schwer auszuhalten. Als dann am Ende der Weg wieder zu uns zurückführt, geschieht das mit einer genialen Symbolik, die das Publikum mit einem ebenfalls langen und verdient euphorischen Applaus belohnt.“ – Miriam Heinbuch in der LVZ vom 5.3.2018

Es spielen: James Alt, Friedrich Brückner, Christian Jürgen Graszt, Pauline Großmann, Luzie Hahn, Lisa Klose, Caspar Langer, Angelika Linge, Brigitte Pittner, Josefine Schmidt, Leonie Scholz, Emma Siegel, Helga Sieler, Natalie Tepper, Fabian Reichenbach, Anna Zemmrich

Projektleitung: Falko Köpp
Projektassistenz: Joachim Kern

Video: Medienwerkstatt unter Leitung von Roger Biedermann
Projektassistenz: Maxi Leopold
Kamera: Laura König, Joachim Kern u.a.

Karten zu 8/5€ (ermäßigt) gibt es unter 0341 941 36 40, theatrium@gmx.de oder an der Abendkasse.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar