Mit der Bestätigung des Projektantrages „Standort Vertrauen-Schacht“ in Lugau, Erzgebirgskreis hat die Verwahrung des Steinkohlenschachtes sowie der Rückbau von Gebäuden und Anlagen auf dem ehemaligen Betriebsgelände begonnen. Dieses ist eines der Projekte des EFRE-Vorhabens „Präventionen von Risiken des Altbergbaus“ der Förderperiode 2014 bis 2020. Im Rahmen des vom Freistaat Sachsen beschlossenen Operationellen Programms mit einem Gesamtbudget von 50 Mio. Euro werden Sanierungsarbeiten zur Erhöhung des Schutzniveaus vor den Folgen des Altbergbaus in Sachsen umgesetzt.
Der Vertrauen-Schacht wurde von 1869 bis 1938 als Förderschacht und weiter bis 1971 als Wetter- und Versorgungsschacht genutzt. In den Jahren 1973/74 erfolgte die Verfüllung des 583 m tiefen Schachtes. In großen Abschnitten kam der Versturz von Haldenbergematerial, Schotter und Splitt im freien Fall zur Anwendung. An den Schacht schlagen mehrere Strecken und tagesnahe Kanäle, wie Flucht- und Lüfterkanal, an, die teilweise noch offen stehen und zugänglich sind.
Es ist begründet anzunehmen, dass der nicht geraubte Ausbau während der Verfüllung im freien Fall Verspriegelungen in der Schachtsäule erzeugt hat, so dass Hohlräume und Nachbrüche der Verfüllsäule im Zusammenhang mit dem ansteigenden Grubenwasserspiegel möglich sind. Dadurch kann es im Bereich des Schachtes zu negativen Beeinträchtigungen der genutzten Tagesoberfläche und von Gebäuden kommen. Aufgrund dessen wird der Vertrauen-Schacht als nicht sicher verwahrter Schacht des alten Steinkohlenbergbaus eingeschätzt.
Am Standort befindet sich heute das klassische Gebäudeensemble eines ehemaligen Steinkohlenschachtes, mit dem Schachtgebäude, Resten des Förderturmes, Maschinenhaus, Werkstätten und Lagergebäuden. Unmittelbar an die Gebäude grenzt die Schachthalde an, die von einer Mauer gestützt wird. Ein Teil der Gebäude ist einsturzgefährdet und kann nicht mehr genutzt werden. Die Stützmauer zur Halde weist ebenso einen desolaten Zustand auf. Ein Versagen dieser Mauer und eine Beeinträchtigung angrenzender Grundstücke sowie der Straße können nicht ausgeschlossen werden.
Für die langfristige Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sind der Vertrauen-Schacht sowie die sich anschließenden Strecken und Kanäle im tagesnahen Bereich zu verwahren. Weiterhin sind die einsturzgefährdeten Gebäudeteile zurückzubauen und die Haldenstützmauer zu sanieren.
Nach der ingenieurtechnischen Vorbereitung und Planung dieses Projektes wurden die Bauleistungen gemäß VOB/A national und öffentlich ausgeschrieben. Im Ergebnis des Vergabeverfahrens wurde durch die Vergabekommission des Sächsischen Oberbergamtes dem wirtschaftlichsten Bieter, der BTOe-Bergbau und Tiefbau GmbH aus Oelsnitz (Erzgeb.), der Zuschlag erteilt.
Die ingenieurtechnischen Leistungen zur Bauoberleitung / Bauüberwachung und baubegleitenden Planung werden vom Ingenieurbüro Eckert GmbH erbracht.
Für die Sanierung ist eine Bauzeit von rund 19 Monaten geplant. Die Projektkosten liegen bei ca. 1.568.000 € (Brutto).
Die Ausführung der Bauleistungen begann mit der Bauanlaufberatung zu diesem Projekt am 13. Dezember 2018.
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