Auf den Tag genau 25 Jahre nach der ersten Lebertransplantation am Universitätsklinikum Leipzig startet das UKL am 12. Dezember eine Informationswoche zum Thema Organspende. Zu deren Auftakt erhalten die Transplantationsmediziner Unterstützung durch den ersten Patienten, der am UKL eine Lebertransplantation erhalten hat, und von Michael Trischan alias Hans-Peter Brenner aus der MDR-"Sachsenklinik".
Vor 25 Jahren kam Karl-Heinz Tunsch als schwerkranker Patient ins Universitätsklinikum Leipzig. Seine letzte Chance war eine Lebertransplantation. Der 12. Dezember 1993 wurde für ihn zu seinem zweiten Geburtstag – an diesem Tag erhielt er als erster Patient am neugegründeten Leipziger Transplantationszentrum eine neue Leber.
Heute kommt der 66-Jährige als Besucher ans UKL, auf den Spuren seiner “Wiedergeburt”. Zum einen, um sich dankbar zu erinnern, und zum anderen, um die Transplantationsmediziner dabei zu unterstützen, für die Organspende zu sensibilisieren. Dazu startet das Universitätsklinikum Leipzig jetzt am Jahrestag der ersten Lebertransplantation eine Informationswoche zum Thema Organspende.
Ziel der Aktion: Mehr Menschen über das Thema Transplantation und die dafür notwendige Spende eines Organs zu informieren und Ängste und Befürchtungen zu entkräften. Denn 25 Jahre nach dem Beginn des Transplantationsprogramms in Leipzig sehen sich auch hier die Ärzte mit dem immer größer werdenden Problem des Organmangels konfrontiert.
“Wir begrüßen daher sehr die aktuelle politische Diskussion über die Frage, wie die Organspende in Deutschland gesetzlich geregelt werden soll”, erklärt dazu Prof. Daniel Seehofer, Leiter des UKL-Transplantationszentrums. 1027 Lebern konnten die Leipziger Transplantationsmediziner inzwischen übertragen, 1027 Menschen neue Hoffnung geben. Aber zu oft kam die Hilfe, auf die derzeit 138 Menschen auf der Leipziger Transplantations-Warteliste warten, zu spät.
“Was wir sehen, ist die Not unserer Patienten. Wir würden gern mehr und früher helfen können, um möglichst vielen weitere glückliche Lebensjahre zu ermöglichen”, ergänzt Prof. Thomas Berg, Leiter des Bereichs Hepatologie. So wie Karl-Heinz Tunsch, der mit seiner neuen Leber 25 weitere Jahre erleben durfte.
“Das ist etwas sehr Besonderes und ein großes Geschenk, das ich von einem unbekannten Spender erhalten habe und für das ich dessen Angehörigen, die der Organentnahme zugestimmt haben, von Herzen dankbar bin”, so Tunsch. “Dessen bin ich mir seit meiner Operation jeden Tag bewusst.” Auch deshalb unterstützt er jetzt das Universitätsklinikum Leipzig bei dessen Informationskampagne zur Organspende, indem er für einen lebensgroßen Aufsteller “Pate” stand.
Auf diese Weise wird Tunsch, zusammen mit anderen transplantierten Patienten, künftig am Transplantationszentrum und bei Aktionen als Botschafter für die Bedeutung der Organspende “einstehen”. Ebenfalls als Botschafter unterstützt die Aktion Michael Trischan, bekannt als Hans-Peter Brenner aus der MDR-Serie “In aller Freundschaft”.
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