Intensives und geselliges Vogelzählen ist für viele Sachsen vom ersten Januarwochenende nicht mehr wegzudenken. Und auch für 2019 ruft der NABU vom 4. bis zum 6. Januar zur neunten „Stunde der Wintervögel“ auf. Dabei dürfte die Zählung nach dem Hitzesommer 2018 sogar besonders spannend werden. Denn aufgrund mangelnder Daten lässt sich bislang nur spekulieren, wie sich die langanhaltende Dürre auf die Vogelwelt ausgewirkt hat.
Deswegen gilt: Der NABU kann sich ein umso genaueres Bild von der Lage machen, je mehr Vogelfreunde sich beteiligen und je mehr Meldungen eingehen. „Wir bauen auf unsere ‚alten Hasen‘ und freuen uns natürlich über jeden Teilnehmer, der zum ersten Mal mitzählt“, sagt Bernd Heinitz, Landesvorsitzender des NABU Sachsen.
Durch den warmen Sommer tragen wilde Bäume und Sträucher in diesem Jahr besonders viele Früchte und die Wintervögel finden vielerorts einen reich gedeckten Tisch vor. Ein milder Winter bis Anfang Januar könnte zum Beispiel etliche Kurzstreckenzieher wie Rotkehlchen und Star in den heimischen Gärten bedeuten – ein früher Wintereinbruch in Skandinavien dagegen viele Erlen- und Birkenzeisige.
Online vorbereiten
Damit Vogelfreunde sich optimal auf die Zählung vorbereiten können, bietet der NABU erstmals ein eigenes Lernprogramm für die Stunde der Wintervögel an. Mit dem kostenlosen E-Learning-Tool „NABU Vogeltrainer“ erfährt man spielerisch alles über 15 häufige Vögel, die im Winter in unseren Gärten zu finden sind. Unter www.vogeltrainer.de kann sich ab sofort jeder fit machen.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum neunten Mal statt. Das pure Interesse und die Freude an der Vogelwelt reichen zur Teilnahme aus, eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig. So kann jeder, der Lust hat, eine Stunde lang am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park Vögel zählen und dem NABU melden.
Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig gesichtet wird. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 15. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.
„Stunde der Wintervögel“ 2018
An der letzten großen Vogelzählung im Januar 2018 beteiligten sich über 136.000 Menschen. Insgesamt gingen Meldungen aus 92.000 Gärten und Parks ein. Der Haussperling ergatterte bundesweit den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Deutschlands Gärten, Kohlmeise und Blaumeise folgten auf Platz zwei und drei.
Hierzulande meldeten zur Stunde der Wintervögel zu Beginn dieses Jahres 5.857 sächsische Vogelfreunde 144.613 Vögel aus 3.549 Gärten. Auch in Sachsen erklomm der Haussperling das Siegertreppchen und ließ mit 21.251 Meldungen die Kohlmeise nur knapp hinter sich. Auf Platz drei bis zehn folgten Feldsperling, Blaumeise, Amsel, Grünfink, Elster, Saatkrähe, Eichelhäher und Rabenkrähe.
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