Unter dem Motto „Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt!“ finden am kommenden Samstag, den 01. Dezember 2018, in Berlin und Köln zeitgleich zwei Demonstrationen statt. Aufgerufen dazu hat ein breites Bündnis aus Umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Organisatoren erwarten bei den Doppel-Demos Tausende Menschen, die für den konsequenten Kohleausstieg und mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Sachsen wird mit Zug ab Leipzig und per Bus ab Dresden nach Berlin anreisen.
„Wir brauchen mehr Tempo beim Kohleausstieg”, fordert das Bündnis und kritisiert, dass Deutschland mit leeren Händen zum Weltklimagipfel COP 24 im Dezember ins polnische Katowice fährt. Trotz schwieriger Interessenslage hatte die Kommission gemäß ihrem Auftrag zur UN-Klima-Konferenz Anfang Dezember ihre Ergebnisse vorlegen wollen.
Dazu sagt Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen: „Es ist ein Skandal, dass insbesondere die Landesregierungen der drei ostdeutschen Braunkohleländer die Kohle-Kommission an den Rand des Scheiterns gebracht haben. Eine Einigung in der Kommission ist ohnehin ausgesprochen schwierig. Aber die Konzeptlosigkeit der ostdeutschen Kohleländer und die Passivität der Bundesregierung bei der Frage der Finanzierung des Kohleausstiegs sabotieren die Kommission.“
Mit Blick auf die sächsischen Kohlereviere fügt Ekardt hinzu: „Der gesellschaftliche Konflikt um die Kohle spitzt sich zu, aber Bundes- und Landesregierungen nehmen das weiterhin nicht ernst. Deutschland gibt Milliarden für fossile Subventionen aus, die die Klimakrise anheizen. Doch bei Geldern für die soziale Abfederung des Kohleausstiegs wird gemauert.
Der Strukturwandel in Kohle-Regionen wie der Lausitz oder dem Leipziger Umland dürfen nicht gegen den Klimaschutz ausgespielt werden. Für den BUND gehören ökologische und soziale Gerechtigkeit zusammen – deshalb muss der Kohleausstieg mit einem nachhaltigen Strukturwandel und mit einer sozialverträglichen Lösung für die Beschäftigten einhergehen.“
Sachsen zahlt allein in diesem Jahr mehr als 22 Millionen Euro Hilfen an seine Landwirte, um die Verluste durch den extrem trockenen Sommer auszugleichen. Die Verstromung der Braunkohle ist ein Faktor, der dazu beiträgt, dass extreme Wetterlagen, Dürren, Hochwasser und Ernteausfälle zunehmen werden.
„Anstatt nur auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren, wäre es endlich an der Zeit, dessen Ursachen zu beseitigen“, sagt Felix Ekardt. „Alle nationalen und internationalen Entscheidungen werden das Leben heute und das der Kinder- und Enkelgeneration maßgeblich prägen. Wir rufen die Bürger auf, aktiv zu werden und am Samstag der Bundesregierung zu zeigen, dass sie mit ihrem Verweigerungskurs in Sachen Klimaschutz nicht weiterkommt. Wir müssen jetzt Druck machen für den Kohleausstieg.“
Weitere Informationen zur Doppel-Demonstration „Kohle stoppen – Klimaschutz jetzt!“ finden Sie unter:
www.klima-kohle-demo.de
https://www.bund-sachsen.de/themen/mensch-umwelt/braunkohle/
https://www.bund-sachsen.de/themen/mensch-umwelt/braunkohle/kohle-stoppen-klimaschutz-jetzt/
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