Nach der Zustimmung des Bundekartellamtes zum Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gefordert, die Beschäftigten, Betriebsräte und ihre Gewerkschaft an der Zukunftsplanung zu beteiligen. "Bei uns geht es nicht nur um Umsatz und Immobilien, sondern zuerst um die Beschäftigten und ihre Familien", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
Die Gewerkschaft werde die Tarifkommissionen von Kaufhof und Karstadt zusammenholen, um über weitere Schritte zu beraten. Dabei hätten Standort- und Beschäftigungssicherung sowie die Anwendung der Flächentarifverträge hohe Priorität. Für die Tarifbindung an den Flächentarifvertrag wollen sich auch die Gesamtbetriebsräte von Karstadt und Kaufhof einsetzen. “Wir werden uns nicht gegeneinander ausspielen lassen”, hieß es.
Jürgen Ettl, Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender bei Karstadt, fordert den Eigentümer und das Management auf, alles für den Erhalt der Arbeitsplätze und der Existenzgrundlage aller Beschäftigten und ihrer Familien zu tun: “Wir erwarten volle Transparenz und frühzeitige Einbindung in alle Planungen und Entscheidungen auch auf Holdingebene. Das Ergebnis muss eine zukunftsweisende Strategie für beide Warenhausunternehmen sein, die gewachsene Kulturen berücksichtigt und kluge Lösungen, z.B. bei Doppelstandorten beinhaltet.”
Der stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Galeria Kaufhof, Siegfried Fichna, sagte: “Wir erwarten, dass die Beschäftigten beteiligt und die Arbeitnehmervertreter in Gespräche auf der Entscheidungsebene eingebunden werden. Eine erfolgreiche Zukunft der Kaufhäuser ist natürlich möglich – erfordert aber die Bereitschaft der Eigner zu Investitionen und die Einbeziehung der Kompetenz und Erfahrung der Beschäftigten bei der Neuausrichtung.”
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Nutzenberger erinnerte an die soziale Verantwortung der Eigentümer und forderte sie zu den erforderlichen Investitionen in Personal und das operative Geschäft. Vor einem deutlichen Turnaround dürfe es keine Belastungen des Betriebsergebnisses durch Mieterhöhungen oder ähnliche Eingriffe der Eigner geben.
“Es muss jetzt darum gehen, die Unternehmen erfolgreich aufzustellen und nicht allein auf ‘Optimierung durch Restrukturierung’ zu setzen. Wir brauchen Investitionen in Arbeitsplätze statt permanentem Personalabbau. Ein wichtiger Schritt dazu ist das Weiterbestehen der beiden Warenhäuser in einer Holding”, erklärte die Gewerkschafterin.
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