Sachsen bereitet sich intensiv und fortwährend auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor. Hierbei steht vor allem die Verhinderung der Seucheneinschleppung im Fokus. Eine aktuell veröffentlichte Online-Broschüre des Sozialministeriums "Sachsen bereitet sich vor" gibt einen Überblick zu den Arbeitsschwerpunkten in dieser Tierseuchenbekämpfung.

“Durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Belgien, 60 km vor der deutschen Grenze, wird einmal mehr deutlich, wie real die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest ist. Es ist deshalb richtig, dass wir alles daransetzen, einen Eintrag nach Sachsen zu verhindern und unsere Abwehrmaßnahmen kontinuierlich vorbereiten”, so Sozialministerin Barbara Klepsch. Schwerpunkte in der vorbeugenden Tierseuchenbekämpfung richten sich auf die Wildschweine, die Hausschweine und den Menschen.

Die zum Teil sehr hohen Wildschweinbestände in Sachsen müssen reduziert werden. Das senkt das Eintragsrisiko und die Weitergabe des ASP-Virus unter den Tieren. Um das hohe Engagement der sächsischen Jagdausübungsberechtigten zu unterstützen, übernimmt das Sozialministerium seit Beginn des Jahres die Kosten für die gesetzliche Untersuchung von Wildschweinen auf Trichinen. Weiterhin wurde das Monitoring bei verendet aufgefundenen Wildschweinen intensiviert. Damit ist sichergestellt, dass jedes Wildschwein auf ASP untersucht wird. Das Sozialministerium hat hierfür das Probenahmeverfahren vereinfacht.

Darüber hinaus müssen sich die Halter von Hausschweinen vor einem Eintrag des ASP-Virus in ihre Ställe schützen. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen. “Ist das ASP-Virus einmal im Stall, führt das unweigerlich zum Verlust der Schweine. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Sächsischen Tierseuchenkasse bereits im letzten Jahr alle sächsischen Schweinehalter, einschließlich der Hobbyhalter, über die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest und konkrete Präventionsmaßnahmen informiert. Insgesamt waren das über 3.000 Schweinehalter.”, so die Ministerin weiter.

Das derzeit größte Risiko ist allerdings nach wie vor der Faktor Mensch. Das Sozialministerium sensibilisiert in verschiedenen Kampagnen zum Gefahrenpotential der in die freie Natur geworfenen Speisereste. Futtersuchende Wildschweine können sich an diesen Abfällen mit dem ASP-Erreger infizieren und dann das Virus weiterverbreiten. Mit einer breit angelegten Kampagne wird die Öffentlichkeit im Freistaat darüber informiert.

So wurden 120.000 Gratis-Postkarten verteilt und vom Bund erstellte Plakate an Autobahnparkplätzen aufgehangen. Auch Fernfahrer und Outdoor-Begeisterte wurden über die Gefahren von unachtsam entsorgten Speiseresten aufgeklärt. Ebenso wurde die Fachöffentlichkeit, also insbesondere Landwirte und Jäger, informiert und über die entsprechenden Jagd- und Landwirtschaftsverbände in die Vorbereitungen einbezogen.

Um im Ernstfall vorbereitet zu sein, haben der Freistaat Sachsen und die Landkreise und kreisfreien Städte Tierseuchenübungen zu ASP durchgeführt. Dabei wurde auch das im Jahr 2014 neu installierte Landestierseuchenbekämpfungszentrum (LTBZ) erprobt, das in der Krise seine Arbeit aufnehmen wird. Weitere Tierseuchenübungen, auch länderübergreifend, werden folgen. Mit den Übungen werden Kommunikation und Maßnahmen im Krisenfall trainiert.

Die Broschüre “Sachsen bereitet sich vor – Ziele und Maßnahmen zur Vermeidung der Afrikanischen Schweinepest” ist im Internet unter https://www.sms.sachsen.de/afrikanische-schweinepest-asp.html de abrufbar. Dort finden sich auch weitere Informationen für Bürger, Landwirte und Jäger.

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