Auf ihrer Mitgliederversammlung am 29. November in Berlin hat die Leibniz-Gemeinschaft den Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde, Sebastian Lentz, zum neuen Vizepräsident gewählt. Der Geograf folgt damit auf den ehemaligen Direktor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien in Tübingen, Friedrich Hesse, der nach acht Jahren aus dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft ausscheidet.
Sebastian Lentz ist Professor für Regionale Geografie an der Universität Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Regionalen Geographie, vor allem Europas und der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Er beschäftigt sich mit Kulturgeografie, Transformationsforschung und mit Wissenstransfer. Im Leibniz-Kontext leitete Sebastian Lentz zuletzt die Projektgruppe „Leitbild Leibniz-Transfer“ und war seit 2017 Sprecher der Sektion B (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Raumwissenschaften) der Leibniz-Gemeinschaft.
„Leibniz-Institute und ihre Gemeinschaft sind für mich ein wunderbares Bottom-up-Modell von Wissenschaft“, sagt Sebastian Lentz. Forscherinnen und Forscher würden darin ermutigt, Verantwortung für die Gesellschaftsrelevanz ihrer Arbeit zu übernehmen. „Ich freue mich darauf, die Qualitätsstandards, die wir hier schon erarbeitet haben, im Team des Präsidiums in den nächsten Jahren zu stärken und weiterzuentwickeln“, so Lentz.
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 93 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
Unter der Überschrift „Geografien des Regionalen“ analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler räumliche Strukturen und aktuelle raumwirksame Entwicklungen bis hin zu den theoretischen und historischen Grundlagen der Regionalen Geografie. Der räumliche Fokus liegt auf Mittel- und Osteuropa. In einem eigenen Schwerpunkt entwickelt das Institut nutzergerechte Formen der Visualisierung von geografischem Wissen und untersucht deren Wirkungsweisen. Das Institut wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen finanziert. Es gehört wie 92 andere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zur Leibniz-Gemeinschaft und ist eines von fünf Leibniz-Instituten in Leipzig.
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