Am Sonntag, den 18. November 2018 um 10.00 Uhr weiht Erzbischof Tichon von Podolsk, Vorsteher der Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, die Ikonostase der russischen Gedächtniskirche in Leipzig wieder ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) freut sich über den Abschluss der dreijährigen Restaurierung, die erst durch die vorherige Gebäudesanierung ermöglicht wurde. Die Initialzündung dazu löste die DSD vor sechs Jahren durch ihren Beitrag zur Turminstandsetzung aus, der die weiteren Arbeiten im Inneren und Äußeren der Kirche folgten.
Die russische Gedächtniskirche wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht 1813 zum ehrenden Gedenken der gefallenen 22.000 russischen Soldaten errichtet. Das Mahnmal ist zugleich religiöses Zentrum einer aktiven russisch-orthodoxen Gemeinde. Für die äußere Gestalt der Kirche waren russische Zeltdachkirchen Vorbild, die seit dem 16. Jahrhundert für die russisch-orthodoxen Gemeinden errichtet wurden. Die Architektur ist angelehnt an die Christ-Himmelfahrtskirche in Moskau, die zwischen 1530 und 1532 errichtet wurde.
Im Innenraum steht die in Russland gefertigte 18 mal 10 Meter große Ikonostase. Sie ist mit ihren sieben Reihen die größte Ikonenwand in Westeuropa, zum Vergleich besitzt die Ikonostase im Kreml lediglich fünf Reihen. Risse im Mauerwerk waren die Ursache für die Durchfeuchtung der Dachkonstruktion. Die Feuchtigkeitsschäden am Turmhelm führten zur Zerstörung des Mauerwerks, so dass im Inneren vor Jahren ein Netz gegen herabfallende Putzbrocken gespannt werden musste.
Das sächsische Landesamt für Denkmalpflege hat nach Beginn der Turmsanierung 2012 und ab 2014 bis zum Abschluss im November 2018 die substanzerhaltenden Maßnahmen der Ausstattungen mit wertvollen Empfehlungen begleitet. Die Leipziger Gedächtniskirche gehört zu den über 770 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.
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