Neue Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen (SES) innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird ab 1. Februar 2019 Léontine Meijer-van Mensch. Sie kommt vom Jüdischen Museum Berlin, wo sie aktuell als Stellvertretende Direktorin und Programmdirektorin tätig ist. Frau Meijer-van Mensch folgt auf die jetzige Direktorin Nanette Snoep, die zum Jahresende aus dem Amt scheidet und ans Rautenstrauch-Joest-Museum Köln wechselt.
„Wir freuen uns, dass wir Frau Meijer-van Mensch für Dresden gewinnen konnten. Sie ist eine weltweit fachlich sehr anerkannte Museologin und Museumschefin, die in verschiedenen Stationen Leitungserfahrungen sammeln konnte. Sie ist Mitglied in wichtigen Gremien weltweit, spricht sechs Sprachen und – das ist mir besonders wichtig – sie kennt Sachsen unter anderem durch ihre Mitarbeit an der Neukonzeption des Schlesischen Museums in Görlitz. Und sie wohnt im Dreiländereck von Sachsen, Polen und Tschechien“, erklärt Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange.
Sie ergänzt: „Frau Meijer-van Mensch ist bestens geeignet die Weiterentwicklung der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen voranzubringen. Dabei spielt auch der Umgang mit kolonialem Kunstsammlungsgut eine wichtige Rolle. Wir freuen uns auf neue und interessante Ausstellungen, die den SES zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen und neue Besucherschichten begeistern.
Und wir erhoffen uns, dass sie die Provenienzforschung und den sensiblen Prozess der Rückgabe von unrechtmäßig erworbenen Kulturgütern weiter vorantreibt.“ Ausdrücklich danken wolle die Ministerin noch einmal der scheidenden SES-Direktorin Nanette Snoep. Sie wünsche ihr persönlich und für ihre neue Aufgabe in Köln alles Gute und viel Erfolg.
SKD-Generaldirektorin Prof. Marion Ackermann betont: „Mit Léontine Meijer-van Mensch gewinnen die SKD nicht nur eine hochprofessionelle Expertin, die die zentralen Diskurse des Fachs beherrscht, sie führen kann und die eine große Liebe zu Sachsen hegt. Weit über die wissenschaftliche Tiefe des Fachs hinaus, verfügt sie über eine große Sensibilität und Leidenschaft, die Inhalte auf vielen Ebenen zu vermitteln und die Menschen dabei mitzureißen und zu begeistern.
Ihre Sprachgewandtheit und ihre Qualität als gute Zuhörerin lassen sie als exzellente Mediatorin erscheinen. Sie tritt an mit vielen innovativen Ansätzen gerade im Hinblick auf die Herkunftsländer und die großen Herausforderungen, vor denen die Völkerkundemuseen im 21. Jahrhundert stehen.“
Drs. Léontine Meijer-van Mensch erklärt: „Ethnografische Museen gehören meines Erachtens zu den interessantesten, aber auch wichtigsten Museen der Gegenwart. Jedes der drei Sächsischen Völkerkundemuseen hat eine sehr bedeutsame Sammlung und repräsentiert eine andere Sammlungstradition.
Diese Vielfalt und Fülle bieten die einzigartige Möglichkeit, die historischen und komplexen Beziehungen zwischen „uns“ und den „Anderen“ aus vielfältigen Perspektiven zu betrachten und vor allem auch darüber in Dialog zu treten, was dieses „uns“ und „die Anderen“ heutzutage bedeutet. Deshalb freue ich mich ganz besonders darauf, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen die Sammlungen weiterzuentwickeln und deren Bedeutung für die Öffentlichkeit weiter zu erschließen.“
* Léontine Meijer-van Mensch
Léontine Meijer-van Mensch war lange an der Amsterdamer Hochschule der Künste als Dozentin und darüber hinaus als freie und wissenschaftliche Mitarbeiterin für verschiedene Museen tätig. Von 2014 bis 2017 war sie stellvertretende Direktorin am Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), seit 2017 ist sie Programmdirektorin und Stellvertretende Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, für das sie bereits in der Gründungsphase gearbeitet hatte.
Sie engagiert sich für die internationale Vernetzung und war unter anderem Gründungspräsidentin des Internationalen Komitees für Sammeln (COMCOL) des International Council of Museums (ICOM), seit 2016 ist sie gewähltes Mitglied des Executive Council des Internationalen Museumsrats ICOM.
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