Gedenkdemonstration „Erinnern – Für eine offene Gesellschaft“ am 8. November

Der „Initiativkreis 9. November“ veranstaltet am 8. November ab 18:30 Uhr in Leipzig eine Gedenkdemonstration unter dem Motto „Erinnern – Für eine offene Gesellschaft“, um an die Novemberpogrome vor 80 Jahren zu erinnern und Position zu beziehen gegen Antisemitismus und Rassismus heute.

Im Zentrum der Gedenkdemonstration steht das Erinnern. „Wir stellen uns gegen die wieder lauter werdenden Schlussstrichforderungen von rechts und werden gerade jetzt eine aktive Form des Gedenken begehen“, sagt Pressesprecherin Rebecca Rahe. So möchte der „Initiativkreis 9. November“ auch anderen Bürger*innen der Stadt die Möglichkeit geben, Haltung zu beziehen. Denn, so Rebecca Rahe: „Erinnern heißt, Verantwortung für das Heute zu übernehmen.“

Damit knüpft die Gedenkdemonstration an einen Schweigemarsch von mutigen Bürger*innen Leipzigs am 9. November 1988 an, eine der ersten größeren, unabhängigen antifaschistischen Demonstrationen in der DDR, die ein Zeichen setzen wollte gegen das Erstarken neonazistischer Tendenzen in der DDR.

Gesine Oltmanns organisierte den Schweigemarsch vor 30 Jahren mit und ist heute aktiv im „Initiativkreis 9. November“. Sie betont: „Damals wie heute erleben wir, dass rechtsradikale Taten und Strukturen von staatlicher Seite bagatellisiert und nicht benannt werden. In der DDR wurden die Neonazis Rowdys genannt, heute wird der rechte Mob von Chemnitz als Chaoten bezeichnet. Wir werden mit unserer Gedenkdemonstration den Rechtsruck benennen und für eine offene Gesellschaft eintreten.“

Die Gedenkdemonstration startet um 18:30 Uhr am Ariowitsch-Haus im Waldstraßenviertel und führt durch die Innenstadt und über den Nikolaikirchhof zum Synagogen-Denkmal in der Gottschedstraße. Auf dem Weg passieren wir Orte, die an jüdisches Leben und an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Mit Videoinstallationen und Musik, mit Zeitzeugenberichten und Wortmeldungen von Engagierten gegen Antisemitismus und Rassismus, werden wir Vergangenes und Aktuelles zum Thema machen und Möglichkeiten aufzeigen, sich zu engagieren.