Die einen stimmen begeistert zu, wenn sich nun auch die Kirche des Marketings bedient und ihre guten Angebote sichtbarer und zugänglicher macht. „Endlich“, sagen sie, „so eine gute Botschaft, so ein guter Service, aber bislang so schlecht vermarktet! Kirche muss doch heute um das Vertrauen und Interesse der Menschen werben; von selbst kommen die meisten nicht mehr!“
Die anderen wenden sich mit Grausen ab und fragen sich, ob da jemand die Geschichte im Neuen Testament von der Vertreibung der Händler aus dem Tempel nicht gelesen hat. Sie legt ja nicht unbedingt nahe, dass Jesus ein Freund des Marketings ist. Verkauft sich die Kirche, wenn sie anfängt, ihre Botschaft und ihren Dienst als Ware anzupreisen, mundgerecht und passgenau für die Bedürfnisse des Kunden?
Ja, ist nicht schon die Rede von Kunden in der Kirche fehl am Platz, wo Christen einander doch als Schwestern und Brüder betrachten? Es gibt einiges zu klären: In welchem Sinn „wirbt“ Kirche? Wie kann das aussehen? Und wo sind Grenzen zu setzen?
Der Vortrag des bekannten Greifswalder Praktischen Theologen wird sich mit diesen Fragen befassen, und der Ansatz des Referenten bei der Mission Gottes wird einen dritten Weg zwischen Begeisterung und Grausen empfehlen.
Der Vortrag mit anschließendem Gespräch findet am Montag, dem 12. November 2018, 18 Uhr, im Vortragssaal des Hauptgebäudes der Universitätsbibliothek Leipzig (Bibliotheca Albertina), Beethovenstraße 6, – Erdgeschoss links – statt.
Alle Interessierten aus Stadt, Kirche und Universität sind willkommen. Der Eintritt ist frei.
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