Mit einem regen Besucherandrang ist die 61. Ausgabe von DOK Leipzig zu Ende gegangen. 47.155 Zuschauer/innen und Besucher/innen kamen in der zurückliegenden Festivalwoche in die Kinos und zu den Veranstaltungen des Festivals.
An sechs Abenden hat DOK Leipzig gemeinsam mit Promenaden Hauptbahnhof und der erneuten Unterstützung der Deutschen Bahn rund 3600 Zuschauer/innen zu Filmvorführungen in die Osthalle des Hauptbahnhofs gelockt.
Die Ausstellung interaktiver und immersiver Arbeiten, DOK Neuland, hat rund 3.000 Besucher/innen angezogen. „In diesem Jahr ist DOK Neuland wieder ein Stück gewachsen. Auf den 400 Quadratmetern in der Nikolaistraße 23 konnten die Besucherinnen und Besucher noch intensiver in die 360°-Filme eintauchen und die VR-Projekte entdecken.
Zum ersten Mal wurde die Ausstellung außerdem von einer Raumdesignerin gestaltet. Dass sich DOK Neuland in nur vier Jahren als fester und wichtiger Bestandteil von DOK Leipzig etabliert hat, freut mich besonders“, sagt Festivalleiterin Leena Pasanen. DOK Neuland wurde auch in diesem Jahr unterstützt von ARTE.
„Besonders beeindruckt war ich in diesem Jahr von den zahlreichen Nachwuchstalenten, die wir entdeckt haben“, so Leena Pasanen. „Außerdem beweist der Gewinnerfilm im Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm, wie wichtig es ist, sich auch mit polemischen und kritischen Themen zu beschäftigen – besonders wenn diese in unserer Region verankert sind.“
Der Film „Lord of the Toys“ über eine Clique von Dresdner Youtubern und ihre ambivalenten Ego-Shows erhielt am Samstagabend (3.11.) die Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb. Im Vorfeld hatte der Film von Pablo Ben Yakov auf dem Festival und im Internet hitzige Debatten ausgelöst. „Als im Osten Deutschlands verwurzeltes Festival sehen wir die Notwendigkeit, diese Themen und Realitäten in unserem Programm abzubilden und Debatten anhand einer filmischen Auseinandersetzung anzustoßen“, kommentierte Festivaldirektorin Leena Pasanen die Kontroverse.
Fünf der insgesamt sieben mit Goldenen Tauben ausgezeichneten Filme wurden in diesem Jahr von weiblichen Filmschaffenden realisiert. Die Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm ging an die italienische Regisseurin Claudia Tosi und ihren Film „I Had a Dream“, eine Langzeitstudie über das letzte politische Jahrzehnt Italiens, die die Frage stellt, ob Demokratie und Politik überhaupt noch am Leben sind.
Die Filme, die im Rennen um den Filmpreis Leipziger Ring standen (verliehen von der Stiftung Friedliche Revolution), waren allesamt gut besucht. Nach den Screenings konnten die Zuschauer/innen für ihren Favoriten votieren. Am meisten überzeugt hat letztendlich „In Search …“ von der Regisseurin Beryl Magoko.
Die Interreligiöse Jury hat das erste Mal einen Spezialpreis an einen Dokumentarfilm aus der Offiziellen Auswahl vergeben, der die Jury-Mitglieder beeindruckt hat. Preisträger ist der Film „#Female Pleasure“ der schweizer Regisseurin Barbara Miller, der in der Sektion „Spätlese“ lief.
Der Branchenbereich DOK Industry zog rund 1.800 internationale Fachbesucher/innen an. Rund 850 Treffen fanden im DOK Co-Pro Market statt, 80 Fachleute vernetzten sich fachübergreifend bei der eintägigen Konferenz DOK Exchange. Bei den DOK Previews wurden 12 Filmprojekte vorgestellt, von denen einige schon Verleihfirmen und Ankäufer fanden. Beim Kurzfilmpitch DOK Short’n’Sweet wurden zehn Projekte vorgestellt. Für einige der Arbeiten haben die Panelisten ihr Interesse bekundet und mögliche Unterstützung signalisiert.
„Bei der Preisverleihung am Samstag ist mir bewusst geworden, wie wichtig die Vernetzung von DOK Industry und dem Publikumsprogramm von DOK Leipzig ist. Viele der ausgezeichneten Filmemacher haben in den Vorjahren bereits an DOK Industry teilgenommen. Dass viele Filmemacher nach Leipzig zurückkehren, ist für uns ein großer Erfolg”, sagt Brigid O’Shea, die Leiterin von DOK Industry.
Leena Pasanen schließt: „Ich danke allen Förderern, Sponsoren und Partnern für ein erfolgreiches DOK Leipzig 2018!“
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