Anlässlich der Weltklimakonferenz und der Verhandlungen der Kohlekommission rufen am heutigen Samstag Greenpeace-Ehrenamtliche bei einem bundesweiten Aktionstag auch in Leipzig um 11:55 Uhr („5 vor 12“) auf dem kleinen Willy-Brandt-Platz zur Teilnahme an den großen Klimaschutzdemos am 1.12. in Berlin und Köln auf. Mit Trommeln, Kochtöpfen oder Eimern führen die Ehrenamtlichen bunte Konzerte in 54 Städten auf, darunter in München, Berlin und Hamburg.
„Mit Tausenden Menschen werden wir im Dezember auf die Straße gehen und der Regierung unsere Forderung verdeutlichen: Beendet das schmutzige Kohlezeitalter!”, erklärt Erik Butter von Greenpeace Leipzig. An den Infoständen verteilen die Aktivisten Informationsmaterialien zu den Demonstrationen Anfang Dezember. Ein bundesweiter Trägerkreis, zu dem auch Greenpeace gehört, organisiert die Großdemos unter dem Motto “Kohle stoppen! Klimaschutz jetzt!”.
Mangelnder Klimaschutz trotz Klimakrise
„Obwohl die Folgen der Klimakrise weltweit mit aller Wucht zuschlagen, hat sich die Bundesregierung vom Klimaschutz faktisch verabschiedet“, sagt Erik Butter von Greenpeace Leipzig. Wegen klimapolitischer Untätigkeit stagnieren die Treibhausgasemissionen in Deutschland seit 2009 auf hohem Niveau. Infolge dessen hat die Bundesregierung das Klimaziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, einfach aufgegeben.
„Deutschland und andere Länder heizen mit ihren hohen Treibhausgasemissionen unseren Planeten auf – das haben nicht zuletzt die schweren Dürren und Waldbrände im vergangenen Sommer deutlich gemacht. Es ist daher unverantwortlich, bei der Bewältigung der Klimakrise auch nur eine Sekunde zu zögern“, führt er weiter aus. Eine im August veröffentlichte Studie des Fraunhofer Instituts, die Greenpeace in Auftrag gegeben hat, zeigt deutlich: Deutschland kann das Klimaziel 2020 sehr wohl noch erreichen – indem die Regierung Braunkohlemeiler abschalten und drosseln lässt sowie den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft beschleunigt.
Kohleausstieg hat internationale Bedeutung
Die geplanten Demonstrationen kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt: In Berlin verhandelt die von der Bundesregierung eingesetzte Kohlekommission über einen Fahrplan und ein Enddatum für den Kohleausstieg, inklusive erster Maßnahmen vor 2020. Zugleich startet im Dezember die Weltklimakonferenz im polnischen Katowice, wo die Staatengemeinschaft über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens berät.
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