Erstmals wird in diesem Jahr der Deutsche Nachhaltigkeitspreis für kommunale Partnerschaften verliehen. Die Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Travnik hat es in die Spitzengruppe geschafft und wird im Rahmen einer Festveranstaltung am 7. Dezember in Düsseldorf für ihr Engagement in der Umsetzung der Agenda 2030 mit einer TOP 3 Platzierung belohnt.
Besonders hob die Jury das an den SDGs (Sustainable Development Goals) ausgerichtete Handlungskonzept für die Jahre 2019 – 2022 hervor. Die SDGs, 2015 im Zuge der Verabschiedung der Agenda 2030 durch die UN-Mitgliedsstaaten beschlossen, sollen die globale Entwicklung fördern und sind stark vom Gedanken der Nachhaltigkeit geprägt.
Die Partnerschaft zwischen Travnik und Leipzig besteht seit mehr als 20 Jahren und wird seit jeher vom Engagement der Bürgerschaft beider Städte gestaltet und getragen. Insbesondere die Einbindung vieler Akteure und jährliche Bürgerreisen mit Vertretern aus unterschiedlichsten Bereichen tragen zu der dynamischen Partnerschaft bei. Neben dem stark engagierten Partnerschaftsverein Leipzig – Travnik e.V. sind mehrere Ämter der Stadt Leipzig sehr intensiv beteiligt. In Travnik gibt es ein Büro mit einem vom Partnerschaftsverein finanzierten Mitarbeiter, welches sowohl die bedarfsgerechte Ausrichtung als auch die Nachhaltigkeit der Projekte sichert.
War zu Beginn der Partnerschaft vor allem unkomplizierte, humanitäre Hilfe zur Beseitigung der Kriegsfolgen nötig, trat später an die Stelle der materiellen Hilfe ein vielfältiger und fundierter fachlicher Austausch. Seit 2017 sind beide Kommunen mit ihrer Partnerschaft im Projekt „Kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft“ von Engagement Global vertreten. Die Städte entwickelten in diesem Rahmen „Visionen für ein Nachhaltiges Leipzig – nachhaltiges Travnik – eine nachhaltige Städtepartnerschaft im Jahr 2030“ und leiteten konkrete Maßnahmen ab.
In Leipzig wurden beispielsweise Materialien für den Unterricht zum Thema SDGs erarbeitet. In Travnik stand das Fahrrad im Mittelpunkt eines Projektes: Mit einer verbesserten Fahrradinfrastruktur und praktischen Verkehrsschulungen zum Fahrradfahren bei Kindern und Jugendlichen soll das Fahrrad nicht nur als Sportgerät genutzt werden, sondern sich zum alternativen Verkehrsmittel entwickeln.
Das Programm von Engagement Global, das zunächst mit einer zweijährigen Pilotphase startete und im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungdurchgeführt wird, fördert das gemeinsame Arbeiten an den SGDs von insgesamt zwölf deutschen Kommunen und ihren Partnern in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Serbien. Derzeit läuft in Belgrad der Abschlussworkshop aller beteiligten Städte zur Pilotphase.
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