Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Öffentlichen bzw. im Schienen-Personen-Nahverkehr (ÖPNV und SPNV) müssen besser abgesichert werden. Das fordert die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft. Im Zuge eines europaweiten Aktionstages im Rahmen der Kampagne „Fair Transport“ will die EVG am 4. Oktober mit Aktionen auch in Sachsen auf ihre Forderungen aufmerksam machen und Unterschriften zu ihrer Unterstützung sammeln.
„Wir haben überhaupt kein Verständnis dafür, dass in Frage gestellt wird, ob man z.B. noch Zugbegleiter braucht. Wir sagen ganz klar: Ja, man braucht sie – mehr denn je“, sagt der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. „Ob es um die Sicherheit geht, um Information der Fahrgäste oder um sicheren Betriebsablauf – dafür brauchen wir Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter.“ Die Servicequalität sei „einer der wichtigsten Faktoren, um die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiv zu machen. Wer sich an Bord wohl fühlt, fährt gerne Bus und Bahn.“
Die EVG sieht aber nicht nur die Unternehmen in der Pflicht, sondern vor allem die Bundesländer und die Kommunen sowie ihre Vergabebehörden. „Über seine Ausschreibungspolitik hat z.B. Sachsen eine sehr gute Möglichkeit, ganz direkt die Arbeits- und Sozialbedingungen seiner Bürgerinnen und Bürger zu beeinflussen, die im ÖPNV und im SPNV arbeiten“, sagt EVG-Geschäftsstellenleiter Gunter Ebertz.
„Wir fordern das Land und die Aufgabenträger ZVNL, ZVV, ZVMS, ZVOE und ZVON auf, diese Verantwortung wahrzunehmen.“ In den kommenden Jahren stehe eine Reihe von Vergaben an. „Damit wird auch darüber entschieden, wie sicher und komfortabel der Verkehr der Zukunft in Sachsen ist. Mit dem Aktionstag wollen wir die Bürgerinnen und Bürger einladen, ihr Votum dafür einzubringen.“
Zu den Forderungen der EVG zählen die Übernahme der Beschäftigten bei Betreiberwechsel zu den bisherigen Bedingungen, die Zahlung von Tariflöhnen als Mindestbedingung, die weitgehende Beschränkung von Sub-Unternehmen und Leiharbeit sowie verpflichtende Ausbildungsquoten in den Ausschreibungen.
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