An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden gestern (08.10.2018) mit einer Feier im Gewandhaus zu Leipzig die neuen Studierenden immatrikuliert. Zum aktuellen Wintersemester 2018/2019 beginnen 1.911 Erstsemester ihr Studium an der Hochschule, darunter 1.391 Bachelor-, 473 Master- und 47 Diplom-Studierende. Insgesamt sind damit aktuell rund 6.100 Studierende an der HTWK Leipzig eingeschrieben.*
Die beliebtesten Studiengänge waren wie in den Vorjahren Soziale Arbeit und Betriebswirtschaft, bei denen teilweise bis zu 16 Bewerbungen auf einen Studienplatz kamen. Ebenfalls stark nachgefragt waren die Studiengänge International Management und Bauingenieurwesen. In diesem Jahr wurden etwa 150 „Erstis“ mehr als in den Vorjahren immatrikuliert.
Grund dafür ist, dass die HTWK Leipzig zwei neue Studiengänge anbietet: die Bachelorstudiengänge „Informations- und Kommunikationstechnik“ und „Telekommunikationsinformatik“ an der geplanten Stiftungsfakultät „Digitale Transformation“. Außerdem wurden die Studiengänge im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen neu aufgestellt. Insgesamt bietet die Hochschule damit 46 Studiengänge an.
Nach dem feierlichen Einzug des Senats in den Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig begrüßte HTWK-Rektorin Prof. Gesine Grande die neuen Studierenden – die Erfolgreichen der insgesamt etwa 10.700 Bewerber und Bewerberinnen.
„Unsere Vision ist es, dass wir Ihnen an unserer Hochschule das Rüstzeug vermitteln, damit Sie sich nach Ihrem Studium selbstbewusst und selbständig weiterbilden und weiterentwickeln, Ihr Berufsfeld bei Bedarf neu erfinden und immer wieder über sich hinauswachsen können“, so die Rektorin.
Nico Zech, Sprecher des Studierendenrates, überbrachte die Grüße der Studierenden und rief die Erstsemester dazu auf, die Studienzeit auch zur Erweiterung des eigenen Horizonts zu nutzen, kritisch zu bleiben und selbstbewusst gegen Populismus und Rassismus einzutreten. Dem schloss sich Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Mitglied des Hochschulrates der HTWK Leipzig an:
„Es gibt keine einfachen Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Wir brauchen ‚das andere Sachsen‘, das sich gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit stellt – wir sind mehr!“ Dr.-Ing. Mathias Reuschel, Vorsitzender des Hochschulrates der HTWK Leipzig, fügte an: „Wir brauchen Wissenstiefe und nicht die schnelle Lösung.“
Uwe Gaul, Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, betonte in seiner Festansprache, dass die Studienzeit so viele intensive Begegnungen im Leben ermögliche wie keine Zeit davor und keine danach. „Ich beneide Sie darum!“, sagte Gaul, nicht ohne hinzuzufügen, dass diese Art der Charakterbildung wichtig sei, um das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden – eine Fähigkeit, die man in jedem Beruf brauche.
Die musikalische Gestaltung der Immatrikulationsfeier übernahmen Hochschulorchester und Chor der HTWK Leipzig.
Preisverleihungen: Jakob-Leupold-Medaille, Dissertationspreis und DAAD-Preis
Traditionell werden anlässlich der Immatrikulation der HTWK Leipzig alljährlich verschiedene Preise verliehen.
Die Jakob-Leupold-Medaille für Verdienste um die Hochschule wurde in diesem Jahr drei Mal vergeben: an Honorarprofessor Dipl.-Ing. Winfried Pinninghoff, an die studentische Senatorin Cornelia Günther und an Dr.-Ing. Jürgen Loll, Dezernent Technik der HTWK Leipzig.
Winfried Pinninghoff, seit 2011 Honorarprofessor für Coaching und Fundraising in der Ingenieurausbildung an der HTWK Leipzig, wird für sein Engagement bei der Nachwuchsförderung in der Wissenschaft ausgezeichnet. Als Niederlassungsleiter der Siemens AG in Leipzig knüpfte der Diplomingenieur bereits kurz nach der Jahrtausendwende Kontakt zur Hochschule und baute kooperative Beziehungen auf.
Heute ist Pinninghoff selbständiger Unternehmensberater und bringt die Erfahrungen aus seinem erfolgreichen Berufsleben in die Hochschullehre ein. Nebenberuflich engagiert er sich in zahlreichen Verbänden und Stiftungen. So ist er Ehrenmitglied im Förderverein der HTWK Leipzig und Vorsitzender Karl-Kolle-Stiftung, die sich auch an der HTWK Leipzig engagiert. Außerdem hat er sich um die Einrichtung der Stiftung HTWK verdient gemacht.
Absolventin Cornelia Günther wurde für ihr überdurchschnittliches Engagement in der studentischen und akademischen Selbstverwaltung der HTWK Leipzig geehrt. Während ihres Studiums der sozialen Arbeit hatte sie verschiedene Ämter inne, darunter im Fachschaftsrat und im Studierendenrat. Als studentische Senatorin begleitete sie maßgeblich die Ausarbeitung des Hochschulentwicklungsplans „HTWK 2025“.
Dr.-Ing. Jürgen Loll ist seit 2002 Dezernent Technik der Hochschule. Er hat sich sehr stark für den zentralen und modernen Campus an der Karl-Liebknecht-Straße engagiert. Umfassende Aufgaben im Hochschulbau, in Bauinstandhaltung und -betrieb an der Schnittstelle zwischen Hochschulmitgliedern, Bauherren, Planern und ausführenden Unternehmen waren Herausforderungen, die Dr. Loll und sein Team souverän – und bei laufendem Hochschulbetrieb – gemeistert haben.
Den mit 3.000 Euro dotierten Dissertationspreis hat die Stiftung HTWK in diesem Jahr an Dr. Andreas Reinhold verliehen. In seiner Doktorarbeit hat sich Reinhold mit der Problematik der Energiequalität elektrischer Netze und den Möglichkeiten ihrer Verbesserung durch aktive Filter befasst. Das Problem: Elektrische Geräte sind häufig nicht „netzfreundlich“, denn sie produzieren so genannte Oberschwingungen, die dem Stromnetz schaden. Aktive Filter – Geräte aus elektrischen Leistungshalbleitern – bauen Gegenschwingungen auf, die diese schädlichen Schwingungen kompensieren.
Durch Reinholds Arbeit wird es zukünftig möglich sein, gleichzeitig die Energiequalität von Wechsel- und Gleichspannungsnetzen zu verbessern. Als Sponsor des Dissertationspreises konnte in diesem Jahr die RTI Automation GmbH aus Leipzig gewonnen werden, die seit mehr als 20 Jahren Projekte auf dem Gebiet der Elektro- und Automatisierungstechnik realisiert.
Der DAAD-Preis für den besten ausländischen Studierenden, der zum 22. Mal in Folge verliehen wurde, ging an Jamshid Moghimi, Master-Absolvent des Studiengangs Maschinenbau aus dem Iran. Seine Stärken liegen auf unter anderem auf den Gebieten Simulation, CAD einschließlich der Freiformflächenmodellierung, Getriebetechnik und Mechatronik. Er schloss sein Studium mit dem Gesamtprädikat 1,6 ab und wurde von seinem Praktikumsbetrieb, der Goldschmidt-Thermit GmbH in Leipzig, direkt als Entwickler eingestellt.
Die Firma hatte auch seine Masterthesis mitbetreut. Jamshid Moghimi wird von Lehrenden und Kommilitonen als „überdurchschnittlich leistungsbereit, ehrgeizig und sehr zuverlässig“ gelobt. Er engagierte sich über sein Studium hinaus: Unter anderem arbeitete er im Fachschaftsrat seiner Fakultät mit und beteiligte sich am sogenannten „Buddyprogramm“ des Studentenwerks Leipzig, das ausländischen Studierenden beim Start in Leipzig hilft.
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