Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat die Gefährdungssituation der Eulenfalter in Sachsen neu bewertet und eine aktuelle Rote Liste veröffentlicht. In die Bewertung eingegangen sind 392 in Sachsen etablierte und ehemals zur heimischen Fauna gehörende Arten.
Davon mussten 151 Arten (38,5 Prozent) als „gefährdet“ beziehungsweise als „ausgestorben“ oder „verschollen“ eingestuft werden.
Eulenfalter sind in Deutschland die artenreichste Gruppe der Großschmetterlinge. Die meisten von ihnen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Viele Arten, die trockene Offenlandbiotope, Moore oder feuchtes Grünland als Lebensraum bevorzugen, gibt es bereits nicht mehr, weil ihre Lebensräume kleiner geworden sind. Zu den Ursachen gehören zum Beispiel die Zunahme von versiegelten, bebauten und entwässerten Flächen oder die Zerschneidung der Landschaften. Auch Änderungen in der Flächennutzung spielen eine erhebliche Rolle. In der aktuellen Roten Liste zählen 53 Arten zur Kategorie „ausgestorben/verschollen“. Im Vergleich zur letzten bearbeiteten Roten Liste von 1995 sind das sechs Arten mehr. Ebenso sind viele Arten dieser Lebensräume nach wie vor „stark gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“. In diese beiden hohen Gefährdungskategorien mussten 63 Arten (16,1 Prozent) eingestuft werden.
Rote Listen dokumentieren und bewerten das aktuelle Ausmaß der Gefährdung der Biologischen Vielfalt. Die Einstufung in die jeweilige Gefährdungskategorie – von „ungefährdet“ bis „ausgestorben/verschollen“ – ergibt sich aus dem Rückgang in den Populationen oder der extremen Seltenheit der Arten. Rote Listen werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Eine Rote Liste der Eulenfalter Sachsens erschien zuletzt 1995.
Aktuelle Rote Liste der Eulenfalter Sachsens | https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/30815
Alle veröffentlichten Roten Listen in Sachsen | https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/natur/8486.htm
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