In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 ermordeten die Nationalsozialisten zahlreiche Juden – Wohnungen, Kaufhäuser und Synagogen wurden zerstört. Anlässlich der 80. Wiederkehr der Reichskristallnacht gelangen am 10. November 2018, 19.30 Uhr die Kammeropern „Freiberg“ und „Letzte Tage Lodz“ an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, Dittrichring 21 in der Blackbox zur Uraufführung. Weitere Vorstellungen sind bis zum 13. November zu sehen.
In Vorbereitung auf die Uraufführung findet am 5. Oktober, 19.30 Uhr in der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, Grassistr. 8, Probesaal (Raum 304) ein offenes Seminar mit Deborah Hartmann aus Israel statt. Sie ist an der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem tätig und gibt eine Einführung in das Leben und Schicksal jüdischer Mädchen und junger Mütter im Holocaust.
Die beiden Kammeropern, die am 10. November 2018 uraufgeführt werden (Regie: Markus Gille), handeln von den allerletzten Momenten des Weltkrieges – hier auf einem Bahnhof im Erzgebirge, dort in einem Versteck im Ghetto Lodz. Die Libretti sind aus den Berichten der Überlebenden entstanden. Die musikalische Leitung übernimmt Ulrich Pakusch (Lehrauftrag Partienstudium in der Fachrichtung Klassischer Gesang/Musiktheater).
Die Kompositionsarbeit „Freiberg“ wurde auf viele junge Schultern verteilt: Daria Maminova (Russland), Ido Spak (Israel) und Max-Lukas Benedikt Hundelshausen (Deutschland, Meisterschüler bei Prof. Dr. h.c. Wolfgang Rihm/Karlsruhe) schrieben die Musik zu dieser Kammeroper für sechs Frauenstimmen.
„Letzte Tage Lodz“ wurde von dem aus Südkorea stammenden Juheon Han (1. Kapellmeister am Mittelsächsischen Theater Freiberg/Döbeln) als Monolog für Bariton und großes Orchester verfasst.
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