In zehn Jahren werden dem sächsischen Arbeitsmarkt rund 300.000 Erwerbspersonen fehlen. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird zum größten Risiko für die sächsischen Unternehmen und Institutionen.
Sachsen hat heute schon den höchsten Altenquotient in Deutschland, d.h. jedes Jahr gibt es deutlich weniger Berufseinsteiger als Arbeitnehmer, die aus dem Berufsleben aussteigen – die Belegschaften in unserer Unternehmen werden immer älter.
„Das Problem Fachkräftemangel betrifft alle Akteure am Arbeitsmarkt“, sagte Stefan Brangs, Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr heute zur Eröffnung des Strategieforums „Fachkräftestrategie 2030 für den Freistaat Sachsen“. Mit dem heutigen Strategieforum wurde der Diskussionsprozess begonnen – mehr als 150 beteiligte Fachleute haben über die Grundzüge der neuen Fachkräftestrategie diskutiert.
Im Unterschied zur ersten sächsischen Fachkräftestrategie aus dem Jahr 2012 bildet eine externe wissenschaftliche Analyse die Grundlage für die neue Fachkräftestrategie 2030. Ein weiterer Unterschied: Die neue Fachkräftestrategie wird eine Strategie für den gesamten Freistaat sein und sich nicht mehr nur auf den Bereich der Staatsregierung konzentrieren.
Die Grundzüge der neuen Strategie machen Handlungsbedarf in den unterschiedlichsten Bereichen deutlich. Vorgeschlagen werden eine praxisnähere und kontinuierlichere Berufsorientierung, eine attraktivere duale Ausbildung und eine generelle Verbesserung der Rahmenbedingungen von Arbeit, die über eine gute Entlohnung weit hinausgeht. Auch neue Formen von Personalmanagement und ein Ausbau der Qualifizierung und Weiterbildung stehen auf dem Plan. Flexiblere Arbeitszeitmodelle, die sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen Rechnung tragen als auch den Beschäftigten zugutekommen, werden künftig eine noch stärkere Rolle spielen. Bisher nicht voll ausgeschöpftes Potenzial sieht die Analyse bei Langzeitarbeitslosen, Menschen mit Behinderung oder Geflüchteten. Weitere Ansatzpunkte sind die Senkung der hohen Abbrecherquoten bei Ausbildung und Studium und verbesserte Übergänge in die sächsischen Unternehmen.
Die Studie macht deutlich: die Sicherung des Fachkräftebedarfes ist eine gemeinsame Aufgabe aller unterschiedlichen Akteure. Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften, Staatsregierung, Bundesagentur für Arbeit, Städte und Gemeinden – jeder Akteur muss in seiner Zuständigkeit alles tun, um die Rahmenbedingungen so positiv zu gestalten, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch zukünftig in Sachsen arbeiten wollen.
Da die Aufgabe alle betrifft, sollen auch alle mitreden können. Deshalb gibt es eine breit angelegte öffentliche Beteiligung zur Strategieentwicklung.
Um weiter Perspektiven und Expertisen in den Strategieprozess einfließen zu lassen, ist ab heute die Online-Beteiligung für die kommenden drei Wochen unter http://buergerbeteiligung.sachsen.de möglich.
Was Dublin, Stacheldraht und Ausgrenzung mit Respektlosigkeit und Zukunftsverweigerung zu tun haben
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