Ungeliebter Nacktmull basiert auf einer Kurzgeschichte des Autors, Poetry Slamers und Regisseurs Nils Matzka. Nach umfangreicher Recherche wurde daraus im Frühsommer 2018 ein Theaterstück für einen Schauspieler. Durch die Förderzusage des Kulturamts der Stadt Leipzig war es uns möglich, im Juni diesen Jahres die Umsetzung dieses Projekts zu beginnen.
Pädophilie ist in unserer Gesellschaft, teils verständlicherweise, eines der großen Tabuthemen, die meisten Debatten darüber werden zutiefst emotional geführt. Dabei ist schätzungsweise 1 Prozent der Gesellschaft von dieser sexuellen Präferenzstörung betroffen, was nicht zwangsläufig heißt, dass jeder Betroffene auch zum Täter werden muss. Der Leidensdruck der Betroffenen ist oft sehr hoch, vor allem weil es kaum Möglichkeiten gibt sich mit anderen darüber auszutauschen.
Aufgrund seiner Unfähigkeit den Schülern der Oberstufe einen ordentlichen Unterricht zu bieten, wird dem Deutschlehrer Bräsig eine fünfte Klasse zugeteilt, da, wie der Direktor meint, „die unteren Stufen eine ruhigere Natur vielleicht ganz gut gebrauchen könnten.“ Diese Disziplinarmaßnahme wird für den leidgeplagten Lehrer, der sich nie durchsetzen konnte, zum Glücksfall.
Sowohl er, als auch die Schüler*innen blühen im Unterricht regelrecht auf. Sie schreiben Gedichte, erzählen Geschichten und Bräsig erzieht die Kinder nicht nur für die Schule, sonder versucht sie auch aufs Leben vorzubereiten. Doch die Nähe, die er zu seinen Schüler*innen aufbaut beginnt Grenzen zu überschreiten und immer mehr Raum in seinen Gedanken einzunehmen. Besonders seine Lieblingsschülerin Svenja geht ihm nicht mehr aus dem Kopf.
Um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, wird es ein Nachgespräch mit einem Mitarbeiter des Instituts für sozialtherapeutische Nachsorge und Resozialisierungsforschung e. V. geben, das unter anderem mit straffällig gewordenen Menschen mit pädophilen Präferenzstörungen arbeitet. Außerdem wurde ein umfangreiches Programmheft zum Thema erarbeitet.
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