Zusatzqualifikationen sind in allen Berufszweigen gefragt. Gerade zu Beginn des Ausbildungsjahres lohnt sich ein Blick über den Tellerrand. Der Freistaat Sachsen unterstützt deshalb seit vielen Jahren aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) Bildungsangebote für Auszubildende, die über die Inhalte der regulären Ausbildung hinausgehen.
Gefördert werden zum Beispiel Bedienberechtigungen bzw. Führerscheine für hochmoderne Maschinen und Transportfahrzeuge wie Kettensägen, Turmdrehkräne und Zugmaschinen, aber auch Lehrgänge im Baugewerbe oder in der Metallverarbeitung, spezielle Schulungen im technischen Bereich, in Handel, Gastronomie, Handwerk oder in den grünen Berufen. Von einem Kurs zum Weinberater bis zum Kreativkurs Möbelbau ist alles möglich.
„Sachsen braucht Fachkräfte. Deshalb liegt mir die Stärkung der dualen Berufsausbildung besonders am Herzen“, so Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig. „Mit einer geförderten Zusatzqualifikation können Auszubildende ergänzende Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben und somit ihre Chancen auf einen interessanten und qualifizierten Arbeitsplatz erhöhen. Gleichzeitig profitieren die Unternehmen von ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten und sind damit für die Zukunft gut gerüstet.“
Um die Förderung für Auszubildende und Unternehmen noch attraktiver zu gestalten, gelten seit 1. Juni 2018 folgende Vereinfachungen im ESF-Förderverfahren für den Erwerb von Zusatzqualifikationen im Rahmen der betrieblichen Ausbildung:
– Einführung einer festen Pauschale von 5,20 EUR je Teilnehmerstunde (ausgenommen Fahrschulausbildung Klasse T), die Einreichung eines Kostenplans zur Antragstellung entfällt
– Elektronische Bereitstellung des Antragsformulars und der Verwendungsnachweise Teil 1 und Teil 2 als SAB-Vordrucke
– Verzicht auf die Einreichung der Kopien der Teilnehmerzertifikate, es ist lediglich ein Muster zur Antragstellung einzureichen.
Mehr als 4.800 Auszubildende nutzten im aktuellen ESF-Förderzeitraum 2014 bis 2020 die Möglichkeit des Erwerbs von geförderten Zusatzqualifikationen. Einer davon ist Noel Sebastia. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Mechatroniker hat der junge Mann am Ende des zweiten Lehrjahres eine Zusatzqualifikation im Bildungszentrum Werdau des Bildungswerks der Sächsischen Wirtschaft gGmbH besucht. In einem CNC-Kurs „Sinumerik 828D/840D Operate für Anwender – Program GUIDE“ erstellen die Auszubildenden anhand praxisbezogener Beispiele CNC-Programme und trainieren die Bedienung der Siemenssteuerung Sinumerik 828D/840D. Die Teilnehmer sind anschließend in der Lage, nach Zeichnung Programme zu erstellen und zu testen.
„Bei der Ausübung meines zukünftigen Berufes als Mechatroniker ist es sehr vorteilhaft, neben Kenntnissen aus der regulären Ausbildung auch die Grundlagen der Programmierung zu beherrschen und ein Verständnis über die Funktionsweise der Maschinen sowie die im Hintergrund laufenden Prozesse zu haben“, bekräftigt Noel Sebastia.
Im Rahmen der ESF-Richtlinie Berufliche Bildung stellt der Freistaat Sachsen aus EU- und Landesmitteln 5,4 Mio. EUR für die Förderung von Zusatzqualifikationen bereit.
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