Aus Sicht der Jusos Sachsen ist eine Wiedereinführung der Wehrpflicht oder die Schaffung einer allgemeinen Dienstpflicht eine Scheindebatte. Der SPD-Jugendverband setzt stattdessen auf eine Stärkung der Freiwilligendienste. Dazu erklärt Stefan Engel, Landesvorsitzender der Jusos Sachsen: „Die Wehrpflicht wurde im Jahr 2011 aus guten Gründen abgeschafft. Es glich einer Lotterie, wer Zivil- oder Wehrdienst leisten musste und wer nicht. Unmotivierte Zwangsdienstleistende helfen weder der Bundeswehr noch den vielen Sozialeinrichtungen. Wer beispielsweise gute Pflege haben will, sollte sich endlich für ordentliche Tarif-Löhne in dieser Branche einsetzen.“
„Das sind keine Jobs zweiter Klasse, die von jedermann erledigt werden können. Fachlich anspruchsvolle Arbeit sollte auch entsprechend vergütet werden. Gegen eine allgemeine Dienstpflicht sprechen zudem auch einige verfassungrechtliche Gründe. Nicht zuletzt sind die möglichen Arbeitgeber*innen und die Bundeswehr derzeit gar nicht in der Lage, jährlich 700.000 junge Menschen angemessen zu beschäftigen.
Natürlich ist es toll, wenn sich junge Menschen freiwillig für die Gemeinschaft engagieren wollen. Dieses Engagement müssen wir stärken und gesellschaftlich anerkennen. Wir brauchen mehr solche Angebote. Der Bundesfreiwilligendienst und Angebote wie das FSJ, FÖJ und FKJ müssen ausgebaut und besser vergütet werden. Maximal 381 Euro ‚Taschengeld‘ beim Bundesfreiwilligendienst sind einfach zu wenig. Wir fordern eine zeitnahe Erhöhung mindestens auf das Niveau des Bafög-Höchstsatzes von derzeit 735 Euro.“
Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (kurz Jusos) sind mit 1.700 Mitgliedern der größte politische Jugendverband Sachsens. Zugleich ist jedes dritte Mitglied der SPD Sachsen Juso.
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