Zum morgigen Weltfriedenstag erklärt Rico Gebhardt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag: „Konflikte in der Welt werden zunehmend nicht mehr mit Diplomatie gelöst, sondern durch rhetorisches Säbelrasseln, Machtdemonstrationen mit Militärmanövern und Handelskriege verschärft. Dabei sind selbst kriegerische Auseinandersetzungen kein Tabu mehr und an vielen Orten der Erde schreckliche Realität.“
„Dagegen hilft nur das Zurückdrängen von Nationalismus und Vormachtstreben – internationale zivile Strukturen wie Europäische Union und Vereinte Nationen sind mit gemeinsamer Kraft aller Menschen guten Willens zu stärken.
In der DDR war der 1. September der Tag, an dem das Schuljahr begann. Der Gedanke, Frieden und Bildung miteinander zu verbinden, leuchtet ein. Denn eine Bildung im Sinne des Humanismus fördert den solidarischen und menschlichen Umgang miteinander.
Heute sind jedoch weltweit Millionen Kinder von schulischer Bildung abgeschnitten. Von Lernmitteln wie einem Schreibheft und einem Schreibstift können Kinder in den von Krieg und Bürgerkrieg betroffenen Ländern nur träumen. Das gilt auch für die Kinder, die als billige Arbeitskräfte schuften müssen, um sich und ihrer Familie das Überleben zu ermöglichen.
Selbst in einem reichen Land wie der Bundesrepublik sind 1 Mio. Kinder auf staatliche Hilfe angewiesen, um sich die erforderlichen Lernmittel für den Schulunterricht beschaffen zu können. Zwar ist die Armut hierzulande nicht mit dem sozialen Elend in den Armuts- und Kriegsregionen der Welt zu vergleichen, dennoch ist es ein Skandal, dass Eltern ihren Kindern nicht die nötigen Lernmittel kaufen können. Die soziale Diskriminierung, die sich darin äußert, hält zumeist ein Leben lang an.
Allerdings – das muss ich einschränkend hinzufügen – Bildung allein genügt nicht. Sie garantiert keinen friedfertigen Umgang von Menschen miteinander. Wir sind Zeugen, wie in den liberalen Gesellschaften des Westens die Barbarei wieder auflebt.
Sie macht sich bemerkbar in einer Verwilderung im Zusammenleben der Menschen, in einer restriktiven Asylpolitik und in Fremdenfeindlichkeit etc. Sie macht sich bemerkbar in sozialer Kälte, die die zwischenmenschlichen Beziehungen durchdringt, und in einer Gleichgültigkeit dem Anderen gegenüber.
Es gilt, die Prinzipien einer säkularen, auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz beruhenden politischen Kultur zu verteidigen. Eine Menschenrechtskultur zu entwickeln, die von der ‚Würde des Menschen‘ ausgeht.“
Keine Kommentare bisher