„Die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) unseres Freistaates hat wieder einmal eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit und Expertise unter Beweis gestellt“, so Gesundheitsministerin Barbara Klepsch bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2017.
Und weiter: „Sei es die amtliche Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung, die Bekämpfung von multiresistenten Erregern (MRE), die Feststellung von TBC-Erkrankungen oder die Hygiene der Luft innerhalb von Räumen – unsere Untersuchungsanstalt hat ein überaus vielfältiges Aufgabengebiet.“
Im zurückliegenden Jahr wurden mehr als 21.000 Proben untersucht, die dem Lebensmittelrecht unterliegen. Das sind Lebensmittel, kosmetische Mittel und Bedarfsgegenstände. Davon wurden 3.442 Proben beanstandet (16 %), so dass die Beanstandungsquote etwas höher als im Vorjahr (15 %) liegt.
Der überwiegende Teil der Beanstandungen bei Lebensmitteln und Kosmetika bezog sich wie in den Vorjahren auf irreführende oder nicht vorschriftsmäßige Kennzeichnung einschließlich irreführender Angaben. Als gesundheitsschädlich wurden 61 Proben beurteilt. Davon betroffen sind 57 Proben im Bereich Lebensmittel sowie vier kosmetische Mittel. In 2016 waren dies 58 Proben.
Im Bereich der Humanmedizin standen nach wie vor die Abklärung von Gastroenteritiden (Magen-Darm-Erkrankungen) im Vordergrund. Dazu erfolgten mehr als 20.000 Untersuchungen. Eine besondere Herausforderung war die „Keuchhustenwelle“ mit 19 Ausbrüchen und insgesamt 912 gemeldeten Erkrankungen. Aber auch Masern wurden mit 68 Fällen im Jahr 2017 wieder deutlich mehr registriert als im Vorjahr.
„Gerade bei den besorgniserregenden Masernausbrüchen wird deutlich, wie gefährlich die Impflücken sind: Hier werden Krankheitsausbrüche begünstigt und Menschen unnötig in Gefahr gebracht. Das wäre bei mehr Impfbereitschaft vermeidbar! Die LUA unterstützt mich in meiner Gesundheitspolitik tatkräftig mit Auswertungen der Sächsischen Impfdatenbank“, sagte Klepsch.
„Aktiv werden mussten wir auch im Bereich der Tiergesundheit. Im Jahr 2017 beschäftigte die LUA neben den Ausläufern der Geflügelpest ganz intensiv die Afrikanische Schweinepest (ASP). Derzeit besteht ein hohes Risiko der Einschleppung der ASP nach Deutschland. In unseren Nachbarländern Polen und in Tschechien wurde das Virus bei Wildschweinen bereits nachgewiesen.
Deshalb wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Wildschweinproben auf das ASP-Virus untersucht. Das sind mit insgesamt 5.069 fast doppelt so viele wie in 2016. Erfreulicherweise waren alle Proben frei vom ASP-Virus. Mein großer Dank gilt an dieser Stelle der sächsischen Jägerschaft, die mit unermüdlichem Engagement Proben von Wildschweinen zur Untersuchung einsendet“, so die Ministerin.
Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat die LUA bei Ereignissen wie der Geflügelpest oder bei den Fipronilnachweisen in Eiern und Eiprodukten fachkompetente Unterstützung geleistet. Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wurden beim aktuellen Fipronilnachweis keine belasteten Eier nach Sachsen geliefert.
„Trotz der Vielzahl der Untersuchungen, die die LUA zu leisten hat, kann eine zeitnahe Auswertung sichergestellt werden. Das geht nur mit optimierten Abläufen und hohem Engagement. Dafür danke ich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LUA ausdrücklich“, so Ministerin Klepsch abschließend.
Den Jahresbericht 2017 der LUA finden Sie unter www.lua.sachsen.de
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